WordPress & WordPress-Alternativen: Content-Management-Systeme im Vergleich
Veröffentlicht am 16.08.2023 von DomainFactory
Wir geben Tipps, worauf Sie bei Ihrer Entscheidung für ein Content-Management-System (CMS) achten sollten und bieten einen Überblick über die wichtigsten CMS und Trends. Viel Spaß beim Lesen!
Websites ohne tiefere Programmierkenntnisse zu erstellen, klappt am bequemsten mit Baukastensystemen wie dem Homepage-Baukasten. Wer aber mehr Flexibilität bei Design und Funktionalität, bessere Skalierbarkeit oder mehr Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung benötigt, sollte sich eher für ein Content-Management-System entscheiden. Allerdings ist hier die Auswahl riesig und nicht jedes CMS eignet sich gleichermaßen für jede Website.
Der Zweck entscheidet
Bevor Sie sich in den CMS-Dschungel begeben, sollten Sie prüfen, welchen Zweck Ihre Website erfüllen soll und welche Anforderungen an das CMS damit verbunden sind. Suchen Sie ein CMS zur Erstellung und Verwaltung eines Blogs, dessen Beiträge Sie schnell und auch von einem Smartphone aus erstellen können? Planen Sie eine multimediale Website, deren Inhalte von verschiedenen Redakteuren erstellt werden? Oder wollen Sie eine Online-Community aufbauen, wo Seitenbesucher selbst Beiträge posten können (Stichwort User Generated Content)? Möchten Sie einen Online-Shop in Ihre Site integrieren? Wie wichtig sind Ihnen individuelles Design, flexible Struktur, Skalierbarkeit oder Suchmaschinenoptimierung?
Die Beliebtesten
Seit Jahren ist WordPress das beliebteste Content-Management-System. Laut Nutzerstatistiken von w3techs.com basieren weltweit vier von zehn Websites (43,2 %, Stand Januar 2023) auf diesem CMS-System. Mit gehörigem Abstand folgen Joomla! (1,8 %) und Drupal (1,2 %). Wie alle klassischen CMS trennen auch diese drei die Web-Inhalte, die Besucherebene (Frontend) und Verwaltungsebene (Backend). Die Inhalte werden dabei in einer Datenbank (z. B. MySQL) gespeichert.
WordPress
WordPress wurde ursprünglich für Blogger entwickelt. Längst basieren aber auch Websites von Vereinen, Unternehmen und großen Konzernen auf dem CMS. In der Grundkonstellation ist WordPress immer noch für Blogger optimiert. Dank des großen Angebotes an (zum Teil kostenpflichtigen) Erweiterungen und Designvorlagen („Themes“) kann WordPress aber für nahezu jede Website eingesetzt werden. Mit Erweiterungen wie WooCommerce lässt sich beispielsweise ein Online-Shop erstellen. Ein großes Plus von WordPress, das wohl auch einen entscheidenden Anteil an seiner Popularität hat, ist seine Benutzerfreundlichkeit, die es auch für Anfänger attraktiv macht.
Vorteile
- Einfache und schnelle Installation
- Benutzerfreundlich, auch für Anfänger geeignet
- Riesige Anzahl von Designvorlagen (Themes)
- Große Auswahl an Erweiterungen
- Gute Unterstützung für Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Nachteile
- Geringere Performance bei vielen Seitenbesuchern (hohem Traffic)
- Updates teilweise mit Sicherheitsrisiken
- Backend (Verwaltungsebene) nur beschränkt anpassbar
- Aufgrund der weiten Verbreitung sind WordPress-Seiten ein beliebtes Ziel von Hackern
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Joomla!
Joomla! ist dank seiner Flexibilität und der großen Zahl von Erweiterungen für einfache Websites ebenso geeignet wie für Unternehmens-Websites oder Online-Shops. Das Frontend lässt sich auf Basis einer großen Auswahl von Designvorlagen (Templates) sehr flexibel und individuell gestalten – und im Gegensatz zu WordPress hat man hier auch die Möglichkeit, mehrere Templates für eine Website zu nutzen. Joomla! bringt im Standard bereits mehrere Sprachen mit und eignet sich gut für mehrsprachige Webseiten. Die professionelle Verwaltung einer Site erfordert im Vergleich zu WordPress allerdings etwas mehr Einarbeitung.
Vorteile
- Einfache Installation
- Benutzerfreundlich
- Große Anzahl von Erweiterungen und Designvorlagen – eine Website kann mehrere Templates nutzen
- Detaillierte Nutzerverwaltung (Rollen und Rechte)
- Hohe Sicherheit (Sicherheitslücken werden i. d. R. schnell geschlossen)
- Integrierte Mehrsprachigkeit
Nachteile
- Höherer Einarbeitungsaufwand, insbesondere bei Erweiterungen (verglichen mit WordPress)
- Gilt ebenso wie WordPress als angreifbar (im Vergleich aber deutlich weniger attraktiv für Hacker und insgesamt sicherer)
Drupal
Drupal spielt seine Stärken vor allem im Bereich Social-Publishing und bei Community-Portalen aus, u. a. mit einer entsprechenden Rollenvergabe in der Nutzerverwaltung. Mithilfe zahlreicher Module und Erweiterungen kann es aber auch gut für andere Zwecke, bis hin zu komplexen Unternehmenswebsites, eingesetzt werden. Allerdings konzentriert sich die Standardinstallation auf das Wesentliche, sodass weitere Module installiert werden müssen. Da dies bei Drupal einen recht komplizierten Eingriff im Backend bedeutet, ist das CMS für Anfänger eher nicht geeignet.
Vorteile
- Viele Erweiterungen
- Individuell anpassbares Backend (Stichwort Nutzerverwaltung für Social Publishing)
- Verwaltung mehrerer Sites möglich
- Hohe Sicherheit
Nachteile
- Integration neuer Funktionen stellen einen komplexen Eingriff ins Backend dar
- Sehr aufwendige Konfiguration
- Für gute Performance ist eine regelmäßige Kontrolle von Servereinstellungen und Ladezeiten erforderlich
Die Joomla- und WordPress-Alternativen
Beim Vergleich der CMS-Systeme dürfen auch die Etablierten nicht fehlen, die sich neben den drei Spitzenreitern seit Jahren bewährt haben. Systeme wie TYPO3 oder Expression Engine gelten vor allem als sehr flexibel und sicher. Jüngere CMS wie Concrete5 setzen dagegen stärker auf leichte Bedienbarkeit.
TYPO3
Im deutschsprachigen Raum gehört TYPO3 zum Spitzenquartett der CMS-Systeme. Seine Stärken liegen im Bereich komplexer Websites für mittlere und große Unternehmen sowie Online-Shops. Der Anpassbarkeit von Layouts, Funktionalität und Backend sind kaum Grenzen gesetzt. Weitere wichtige Vorteile für den professionellen Einsatz sind die Rechteverwaltung mit ihren Möglichkeiten sowie die leichte Anbindung von ERP- (Enterprise Ressource Planning) oder CRM- (Customer Relationship Management) Systemen. Aufgrund der nötigen Fachkenntnisse und des vergleichsweise hohen Konfigurations- und Administrationsaufwands ist TYPO3 für Laien allerdings nicht zu empfehlen.
Expression Engine
Expression Engine ist ein Klassiker für komplexere Webseiten, der vor allem mit großer Flexibilität und umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten punktet. Allerdings gibt es für dieses CMS weit weniger Designvorlagen und Erweiterungen als für die bisher vorgestellten. Wer hier die Vielfalt der Möglichkeiten ausschöpfen will, kommt über das Selbstentwickeln kaum herum. Expression Engine ist daher vor allem für Web-Entwickler eine gute Wahl.
Concrete 5
Concrete5 eignet sich besonders für kleine bis mittelgroße Websites, einfache Web-Shops oder Social-Media-Seiten. Dank intuitiver Bedienbarkeit (Stichwort „Drag and Drop“) ist es auch für Anfänger geeignet. Ein weiterer Vorteil: Mit Concrete5 lassen sich mehrere Websites gleichzeitig verwalten. Allerdings ist das Angebot an Designvorlagen und Erweiterungen recht überschaubar und wichtige Add-ons sind meist kostenpflichtig.
Die Spezialisten
Der große Funktionsumfang der Allrounder machen Installation, Einrichtung und Verwaltung oft recht komplex. Aus dem gleichen Grund schleppen viele Webprojekte einen beträchtlichen Overhead an Funktionalitäten mit, die sie gar nicht nutzen. Je nach Fokus Ihrer (geplanten) Website lohnt sich ein Blick auf CMS, die sich auf bestimmte Stärken konzentrieren.
Für professionelle Online-Shops bieten sich Webshop-Plattformen wie Adobe Commerce (früher „Magento“), PrestaShop oder X-Cart an, die ihre Stärken in der Präsentation größerer Produktpaletten, einer umfangreichen Bestellabwicklung und Kundenverwaltung haben. Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Beitrag So finden Sie die beste E-Commerce-Plattform für Ihren Online-Shop.
Wo es darum geht, Inhalte (Content) nicht nur auf einer einzigen Website, sondern auf verschiedenen Medien (Web-Shops, Social Media, Intranet etc.) zu verbreiten, lohnt sich ein Blick auf sogenannte Headless-CMS-Systeme. Diese CMS, wie beispielsweise das Blog- und Publishingsystem Ghost oder das flexibel anpassbare strapi, konzentrieren sich auf die Inhaltsverwaltung und das Backend, das über entsprechende Schnittstellen mit verschiedenen Medien verbunden werden kann. Design und Seitenstruktur bleiben dabei unberücksichtigt.
Sie möchten nur einen reinen Blog (Reiseblog, Kochrezepte-Blog etc.) installieren, der sich auch leicht mobil verwalten lässt? Dann sind möglicherweise spezialisierte Blogsysteme wie Serendipity, Dotclear oder Tumblr (inkl. Hosting) die bessere, schlankere Wahl gegenüber den umfangreichen Allroundern. Mehr zum Thema erfahren Sie im Beitrag Blogsoftware: WordPress oder etwas anderes?.
WordPress und WordPress-Alternativen - Fazit
Welches CMS das richtige für Ihre Website ist, hängt vor allem davon ab, welche Funktionen Ihre Site haben soll. Klären Sie aber auch im Vorfeld, wie wichtig Ihnen eine leichte Bedienbarkeit (möglicherweise für mehrere Redakteure), eine gute Unterstützung für Suchmaschinenoptimierung oder die Verwaltung mehrerer Websites durch ein CMS sind. Last but not least sind auch Ihre Vorkenntnisse entscheidend für die Installation des richtigen CMS-Systems. Apropos Installation: Als Kunde von DomainFactory, etwa mit den Tarifen Webhosting oder Webhosting Plus, können Sie die verbreitetsten CMS wie WordPress, Joomla! oder Drupal ganz einfach über das Kundenmenü installieren. Haben Sie sich für WordPress entschieden, führt der schnellste und einfachste Weg zu einem professionell aufgesetzten CMS über unser WordPress Hosting.