Das neue WordPress-Standardtheme Twenty Twenty-Five auf dem Prüfstand: Für welche Projekte eignet es sich am besten?
Veröffentlicht am 06.01.2025 von Bernd Schmitt
WordPress hat sich in den letzten 20 Jahren von einem reinem Blog- zu einem vollwertigen Content-Management-System (CMS) gemausert. Mit WordPress ist heute alles möglich, von der Portfolioseite über den Blog bis zum Onlineshop. Eine wichtige Voraussetzung für den frischen Look und den reibungslosen Betrieb ist dabei die Wahl eines geeigneten Themes.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich das neue Standardtheme Twenty Twenty-Five schlägt und für welche Art von WordPress-Projekten es sich am besten eignet.
Die Standardthemes im Überblick
Für jedes neue Jahr veröffentlicht die WordPress-Community ein kostenloses Standardtheme. Dieses neue Theme ist automatisch in jedem frisch installierten WordPress aktiv. In einem bestehenden WordPress-System wird es mit dem letzten Major-Update des Vorjahres nachinstalliert, verhält sich aber passiv.
Einen Überblick Ihrer Themes erhalten Sie im Backend in der linken Menüleiste mit einem Klick auf Design/Themes. Das gerade aktive Theme befindet sich dabei an erster Position, also links oben im Hauptfenster. Was die Themeverwaltung im Bild oben zeigt:
- Theme Twenty Twenty-Five (installiert und aktiviert)
- Theme Twenty Twenty-Four (nur installiert)
- Theme Twenty Twenty-Three (nur installiert)
Das Standardtheme Twenty Twenty-Five unter der Lupe
Wie jedes jüngere Standardtheme ist auch Twenty Twenty-Five mit einer Reihe von Stilen, Farbpaletten und Fonts (Schriftarten) ausgestattet. Erfreulicherweise können diese Design-Elemente seit der Version WordPress 6.7 beliebig kombiniert werden.
Twenty Twenty-Five – die Stile
Ob für eine Portfolioseite, einen Blog oder einen Shop, mit einem Klick auf Design/Website-Editor/Stile können Sie eine Auswahl an Stilen treffen. In diesen sind Farben, aber auch Abstände und Schatten definiert. Neun Stil-Optionen bietet das neue Theme an:
- Stil Standard
- Stil Noon
- Stil Afternoon
- Stil Morning
- Stil Midnight
- Stil Evening
- Stil Dusk
- Stil Twilight
- Stil Sunrise
Twenty Twenty-Five – die Farbplatten
Sie sind zwar mit dem Stil zufrieden, möchten aber bei den Farben für Überschriften, Texte, Links und Hintergrund noch etwas nachjustieren? Das Theme Twenty Twenty-Five hat neun Farbpaletten zur Auswahl:
- Farbpalette Standard
- Farbpalette Noon
- Farbpalette Afternoon
- Farbpalette Morning
- Farbpalette Midnight
- Farbpalette Evening
- Farbpalette Dusk
- Farbpalette Twilight
- Farbpalette Sunrise
Twenty Twenty-Five – die Fonts
Sie sind mit den Farben zufrieden, möchten aber andere Schriftarten? Hier bietet Twenty Twenty-Five acht Optionen:
- Schriftart Manrope für Text und Überschriften
- Schriftarten Platypi (Text) und Ysabeau Office (Überschriften)
- Schriftarten Platypi (Text) und Literata (Überschriften)
- Schriftarten Beiruti (Text) und Literata (Überschriften)
- Schriftarten Roboto Slap (Text) und Manrope (Überschriften)
- Schriftarten Literata (Text) und Fira Sans (Überschriften)
- Schriftarten Vollkorn und Fira Code (Überschriften)
- Schriftarten Literata (Text) und Isabeau Office (Überschriften)
Die Kombinationen von Farben und Schriftarten sind dabei nur als Vorschläge zu verstehen. Sie können mit Twenty Twenty-Five wie in jedem anderen Blocktheme jede beliebige Farbe und jede Google-Schriftart für Ihre Webseiten einsetzen.
Das richtige Theme für das eigene Projekt
Die Wahl des Themes hängt von Ihrem Projekt ab. Ganz grob lassen sich drei Arten von Webseiten unterscheiden:
- Portfolioseiten, zum Beispiel für Dienstleister oder Vereine
- Blogs, zum Beispiel persönliche Blogs, Fotoblogs oder Onlinemagazine
- Onlineshops
Twenty Twenty-Five für eine Portfolioseite
Wer eine umfangreiche Portfolioseite plant, zum Beispiel für einen Dienstleister, hat mit Twenty Twenty-Five alle Möglichkeiten. Im Vergleich zum Vorgänger Twenty Twenty-Four, wo ein Muster-Portfolio schon auf der Startseite angelegt war, werden dafür allerdings ein paar Klicks mehr benötigt. Wägen Sie daher gut ab.
- Sie arbeiten gerne mit dem aktuellen Standardtheme? Dann setzen Sie Twenty Twenty-Five ein!
- Sie möchten mit Ihrer Portfolio-Präsenz möglichst schnell ans Ziel kommen? Dann sollten Sie Twenty Twenty-Four in die engere Wahl nehmen!
Twenty Twenty-Five für einen Blog
Für die verschiedenen Arten von Blogs ist Twenty Twenty-Five mit eigenen Design-Vorlagen ausgestattet. Beispiele:
- Schlichte Vorlagen für den persönlichen Blog, also das klassische Online-Tagebuch
- Bildbetonte Vorlagen für Foto- und künstlerisch ambitionierte Blogs
- Ausgefeilte Vorlagen für Blogs im Magazin-Stil
Wer ein Blogprojekt betreiben möchte, hat mit Twenty Twenty-Five für alle Fälle das geeignete Theme.
Twenty Twenty-Five für einen Onlineshop einsetzen
Mit dem Plugin WooCommerce lässt sich WordPress zu einem vollwertigen Onlineshop ausbauen. Für Shops gibt es mit Storefront auch ein eigenes Standardtheme. Allerdings ist Storefront auf dem absteigenden Ast. Die Gründe:
- Storefront ist kein Blocktheme. Wer eben mal schnell eine Produktsuche in den Header einbauen möchte, kommt mit Bordmitteln nicht weiter. Die Anpassungsmöglichkeiten über grafische Oberflächen sind beschränkt.
- Storefront ist optisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Mit Twenty Twenty-Five haben Sie dagegen ein Blocktheme zur Verfügung, das alle Freiheiten des „Full Site Editing“ bietet: Sämtliche WordPress- und WooCommerce-Blöcke können an jeder beliebigen Stelle mit wenigen Klicks platziert werden.
Im Shopeinsatz zeigt sich Twenty Twenty-Five solide. Allerdings entwickelt die WordPress-Firma Automattic derzeit einen Nachfolger für das Storefront-Theme. Tipp:
- Etablierte Shopbetreiber sollten ihrem Theme treu bleiben und auf den Storefront-Nachfolger warten.
- Für Neugründer ist Twenty Twenty-Five eine gute Übergangslösung.
Ein Standardtheme als Helfer in der Not
Noch ein kleiner Tipp: Sie verfügen über Kenntnisse in HTML, CSS und PHP? Dann können Sie Ihr Theme über einen Klick auf Werkzeuge/Theme-Datei-Editor auch im Quellcode anpassen. Allerdings kann es dabei durchaus vorkommen, dass Sie im Eifer des Gefechts Ihr Theme unbrauchbar machen. In solchen Fällen versucht WordPress, auf ein installiertes, aber nicht aktiviertes Standardtheme zurückzugreifen.
Empfehlenswert ist es deshalb, immer noch ein unversehrtes Standardtheme in der Installation zu haben. Löschen Sie den Vorgänger Twenty Twenty-Four auch dann nicht, wenn Sie sich für Twenty Twenty-Five entschieden haben!
Zusammenfassung und Fazit: Das neue Standardtheme Twenty Twenty-Five
Das neue Standardtheme Twenty Twenty-Five ist zwar ein Alleskönner, wurde aber in erster Linie für Blogprojekte konzipiert.
Wer eine reine Portfolioseite plant, kommt mit dem Vorgänger Twenty Twenty-Four etwas komfortabler ans Ziel. Die Startseite von Twenty Twenty-Four ist nämlich mit einer umfangreichen und schlüsselfertigen Portfolio-Sektion ausgestattet.
Für die Betreiberinnen und Betreiber von Onlineshops empfiehlt es sich, einen Themewechsel gut abzuwägen. Der Nachfolger von Storefront, dem bisherigen WooCommerce-Standardtheme, ist nämlich schon in der Entwicklung. Mit dem ersten WooCommerce-Standard-Blocktheme wird in etwa zwölf Monaten eine neue Epoche eingeleitet. Für alle, die schon einen Shop haben, ist daher Abwarten die wohl bessere Option.
Wer einen Shop neu aufsetzt, kann aber statt dem klassischen Theme Storefront sofort das Blocktheme Twenty Twenty-Five einsetzen und einen späteren Themewechsel in Betracht ziehen. Zwischen zwei Blockthemes ist, sofern außer Gutenberg keine Pagebuilder im Spiel sind, ein Themewechsel relativ unkompliziert.
Seine Stärke spielt Twenty Twenty-Five nicht nur bei schlichten, sondern auch bei komplexeren Blogprojekten aus. Wer ein Onlinemagazin plant und die einzelnen Blogbeiträge nach Kategorie sortiert ausspielen möchte, stellt mit dem Einsatz von Twenty Twenty-Five die richtigen Weichen.
Titemotiv: Photo by Kelly Sikkema on Unsplash