Alternativen zu Gutenberg: Die beliebtesten Page Builder für WordPress
Veröffentlicht am 19.02.2024 von DomainFactory
WordPress ist das weltweit am häufigsten verwendete Content-Management-System (CMS). Das liegt insbesondere daran, dass man kein Experte für Webdesign sein muss, um WordPress erfolgreich einzusetzen – dank Page Buildern, die das Erstellen einer Webseite über eine grafische Benutzeroberfläche und ohne Programmierkenntnisse ermöglichen.
Mit Gutenberg ist bereits ein intuitiver und nutzerfreundlicher Page Builder in WordPress eingebaut. Doch für besondere Bedürfnisse kann es sinnvoll sein, von Gutenberg auf einen alternativen Page Builder umzusteigen. Dieser Artikel stellt die beliebtesten Alternativen vor.
Kriterien zur Auswahl eines Wordpress Page Builders
Der Page Builder Gutenberg wurde mit der WordPress-Version 5.0 eingeführt. Auch davor hatte WordPress bereits einen Page Builder, der einfach Editor genannt wurde. Mit Hilfe eines Plugins haben WordPress-User auch heutzutage noch die Möglichkeit, zum alten „Classic Editor“ zurückzukehren.
Wenn Sie feststellen, dass Gutenberg einige Ihrer Anforderungen nicht erfüllt oder Ihnen einfach die Bedienung nicht zusagt, kann es aber sinnvoller sein, auf einen neuen Page Builder umzusteigen, statt weiter den alten Editor zu nutzen. Denn: Die hier besprochenen Page Builder werden fortlaufend gepflegt und weiterentwickelt, während absehbar ist, dass das WordPress-Plugin zum alten Editor eines Tages eingestellt wird. Und mit einem neuen Page Builder eröffnen Sie sich auch neue Möglichkeiten für Ihre Webseite – denn jeder Page Builder hat eigene Stärken gegenüber Gutenberg. Je nachdem, was Sie benötigen, kann sich Ihre Auswahl nach verschiedenen Kriterien richten.
Alternative Page Builder bieten vielleicht eine größere Auswahl an Themes und Vorlagen oder mehr Komfort bei der Anpassung an Ihre Design-Wünsche. Es gibt auch Page Builder, die an bestimmte Einsatzbereiche Ihrer Webseite – etwa E-Commerce – besser angepasst sind und Ihnen dort mehr Möglichkeiten bieten, auch zur Integration mit anderen WordPress-Plugins. Auch in der Gestaltung der Live-Vorschau unterscheiden die Page Builder sich.
Ein häufiger Nachteil von alternativen Page Buildern für WordPress sind deren Kosten: Während Gutenberg kostenlos ist, können andere Page Builder verschiedene Preismodelle haben. Doch oft gibt es zumindest eine kostenlose Test- oder Lite-Version.
Alle hier genannten Page Builder bis auf Thrive lassen sich als Plugin aus WordPress heraus installieren. Gutenberg kann man allerdings nicht deinstallieren, so dass Sie bei der Entscheidung für einen alternativen Page Builder stets ein WordPress mit zwei installierten Page Buildern (Gutenberg und die jeweilige Alternative) erhalten, was sich auf die Seitengeschwindigkeit auswirken kann. Alle vorgestellten Page Builder ermöglichen außerdem das Editieren von HTML- und CSS-Code für fortgeschrittene Nutzer.
Elementor
Der Page Builder Elementor existiert tatsächlich schon länger als Gutenberg und hat viele Features, die mit Gutenberg vergleichbar sind: ein intuitives grafisches Nutzerinterface, Blöcke (hier Widgets genannt), die während der Live-Vorschau mit Drag and Drop auf der Webseite platziert werden können, und eine Auswahl an ästhetisch ansprechenden Themes. Elementor ist aber auch mit den meisten generischen WordPress-Themes kompatibel.
Im Vergleich zu Gutenberg ist die Drag-and-Drop-Funktion von Elementor reibungsloser und weiter entwickelt. Man kann Widgets von einem Bereich der Webseite ohne weiteren Aufwand in eine andere ziehen, was mit Gutenberg nicht immer möglich bzw. vom Typ des Blockes abhängig ist.
Seine eigentliche Stärke entfaltet Elementor im Bereich der sogenannten Templates. Dies sind Vorlagen für Webseitenbereiche, etwa Headers, Footers, Produktseiten oder 404-Fehlerseiten. Solche Templates gibt es in Gutenberg nur in geringem Umfang unter der Bezeichnung Patterns – in Elementor aber dagegen in großer und vielseitiger Auswahl.
In einer grundlegenden Version kann Elementor kostenlos genutzt werden. Wenn man allerdings fortgeschrittene Features nutzen will, muss man auf Elementor Pro upgraden, das kostenpflichtig ist. Vor allem, wenn Elementor mit WooCommerce verwendet werden soll, ist die Pro-Version von Elementor (aktuell ab 59 EUR pro Jahr für eine einzelne Webseite) unverzichtbar.
Beaver Builder
Auch der Beaver Builder arbeitet mit Contentblöcken, die hier nicht Blöcke oder Widgets, sondern Module genannt werden. Ähnlich wie Elementor ist die Platzierung dieser Module flexibler als die Platzierung von Blöcken innerhalb von Gutenberg.
Auch im Bereich der Templates ist der Beaver Builder, so wie Elementor, Gutenberg überlegen. Mitgeliefert werden über 300 Templates, die für einzelne Bereiche oder ganze Seiten angewandt werden können.
Zudem hat der Beaver Builder mehr Möglichkeiten zur Anpassung des Stils von Textabschnitten. Wenn man in Gutenberg mit der überschaubaren Auswahl an Stilen nicht auskommt, benötigt man bereits Custom CSS, während man im Beaver Builder noch deutlich mehr Möglichkeiten bezüglich Farben, Schriftgrößen, Überlappung von Text und anderen Elementen hat, bevor man dazu übergehen muss, Code zu modifizieren oder neu zu schreiben.
Den Beaver Builder gibt es in einer kostenlosen Lite-Version mit eingeschränktem Funktionsumfang und ohne Support. Die kostenpflichtigen Versionen mit verschiedenen Funktionsumfängen starten mit der Standard-Version für aktuell 74 USD pro Jahr.
Thrive Architect
Auch Thrive Architect, oder zumindest sein Vorläufer Thrive Content Builder, existierte bereits vor Gutenberg. Thrive Architect hat ebenfalls eine benutzerfreundliche grafische Oberfläche und gestattet die Zusammenstellung der Webseite aus Blöcken bzw. Widgets mittels Drag and Drop.
Die hervorstechendste Eigenschaft von Thrive Architect im Vergleich zu Gutenberg: Thrive legt großes Gewicht auf Marketing- und Conversion-Aspekte. So sind bereits zahlreiche Templates für Landing Pages vorinstalliert, und viele der Widgets von Thrive konzentrieren sich auf die Optimierung der Konversionsrate.
Ein Nachteil gegenüber Gutenberg und anderen Page Buildern ist, dass es Thrive Architect von vornherein nur als kostenpflichtige Lösung gibt, aktuell ab 99 USD pro Jahr. Es existiert also keine kostenlose Testversion.
Zudem lässt sich Thrive Architect nicht unkompliziert über das Plugin-Menü innerhalb von WordPress installieren. Stattdessen muss man zunächst den Thrive Product Manager als Plugin installieren und von dort aus den Thrive Architect. Über den Thrive Product Manager sollen natürlich nicht zuletzt auch noch die anderen Lösungen von Thrive beworben werden, denn Thrive bietet eine ganze Suite von Lösungen zur Optimierung der Konversion, etwa den Quiz Builder, den Headline Optimizer oder das Tool Ultimatum, mit dem ablaufende Angebote kreiert werden können.
Divi Builder
Auch der Divi Builder arbeitet mit Modulen, die in einer Live-Vorschau mit Drag and Drop auf der Webseite platziert werden können. Im Unterschied zu den zuvor besprochenen Lösungen arbeitet der Divi Builder dabei allerdings mit einem einzigen, sehr wandlungsfähigen WordPress-Theme, genannt Divi. Mit Hilfe des Divi Builders können Child-Themes von Divi erstellt werden, die sich an den jeweiligen Webseitenzweck und das gewünschte Design anpassen lassen.
Divi und der Divi Builder lassen sich aus WordPress heraus installieren, jeweils aus dem Themes- bzw. Plugins-Menü heraus. Nach einer 30-tägigen kostenlosen Testversion ist der Divi Builder kostenpflichtig ab 89 USD pro Jahr oder als „Lifetime Access“-Version für 249 USD. Beide kostenpflichtigen Versionen beinhalten auch schon das Divi-Theme und weitere Divi-Werkzeuge.
Der Divi Builder wurde in den letzten Jahren immer wieder für eine langsame Performance kritisiert. Die Entwickler bei Elegant Themes haben reagiert und arbeiten seit geraumer Zeit an einer Generalüberholung: Divi 5.0 soll in der Bedienung vertraut, aber „unter der Haube“ grundlegend neu aufgestellt sein. Technische Altlasten sollen dabei beseitigt werden und das Divi der Zukunft soll durch bessere Performance und Skalierbarkeit glänzen. Eine Produktivversion gibt es aktuell (Stand November 2023) allerdings noch nicht.
Fazit: Page Builder für WordPress nach Schwerpunkt auswählen
Die Entscheidung für einen Page Builder für WordPress sollte nach sorgfältiger Abwägung erfolgen: Welches Ziel verfolgt Ihre Webseite, wie sind Ihre eigenen Kenntnisse und Vorerfahrungen als Anwender von Page Buildern und können und möchten Sie selbst HTML- oder CSS-Code schreiben? Wie ist Ihr Budget und was konkret vermissen Sie beim herkömmlichen Gutenberg-Editor?
Wenn Sie mehr Flexibilität beim Aufbau Ihrer Webseite suchen oder sich Aufwand mit der Verwendung von Templates sparen wollen, dann ist Elementor eine gute Wahl. Wollen Sie mit den Textblöcken Ihrer Seite kreativer werden, dann lohnt sich ein Versuch mit dem Beaver Builder. Der Thrive Architect ist etwas für Sie, wenn Sie sehr zielorientiert Ihre Conversions im Blick haben. Wer es nicht eilig hat, sollte für die Zukunft das angekündigte Divi 5.0 im Blick behalten – und all diese Page Builder können Sie unkompliziert in einem Managed WordPress von Domain Factory einsetzen.
Titelmotiv: Bild von Mediamodifier auf Pixabay