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Was sind Dedicated Server?


Veröffentlicht am 07.06.2021 von DomainFactory

Wie auf so viele Fragen im Leben gibt es auch auf diese Frage mindestens eine kurze und eine lange Antwort. Die kurze Antwort lautet: Ein Dedicated Server ist ein Server, dessen Ressourcen nur für einen bestimmten Einsatzzweck – im Rahmen eines Webhosting-Angebots heißt das: für einen Kunden – reserviert sind. Die lange Antwort muss wenigstens in groben Zügen auf die Technik hinter dem Webhosting eingehen und zudem berücksichtigen, dass beide Bestandteile des Begriffes „Dedicated Server“ mehrdeutig sind und Marketingabteilungen diese Unschärfe auch gern einmal ausnutzen.

Teile und virtualisiere 

Große Webhoster haben Tausende von Kunden. Es wäre wenig sinnvoll, für jeden davon einen eigenen Rechner bereitzuhalten und zu warten. Daher müssen sich normalerweise mehrere Kunden per Virtualisierung die Ressourcen eines physikalischen Servers teilen. Damit kann die Hardware effizienter genutzt werden, es sinken Aufwand und Kosten und dank zentraler Stromversorgung und Kühlung auch der Energieverbrauch. Außerdem können Provider so ihre Hardware-Basis flexibel halten, denn jede neue CPU-Generation, Speichertechnologie etc. bringt Fortschritte bei Leistung und Energieeffizienz. 

Im einfachsten Fall, beim sogenannten Shared Hosting, teilen sich viele Kunden bereits die Software (Web- und Datenbankserver) – häufig mehrere Hundert Webauftritte pro Server. Je nach Anforderungen einer Website kann das Performance-Probleme verursachen, wenn viele andere Kunden Serverlast erzeugen. Aber auch vor Sicherheitsproblemen wird gewarnt. Jede Webseite kann ein weiteres mögliches Einfallstor sein, durch das Malware und Hacker den Server kompromittieren können. 

Für Kunden, die das nicht wollen, haben Webhoster spezielle „Server“-Pakete im Angebot. Das Versprechen: ein eigener Server nur für Sie und Ihre Anwendung(en). 

Aber Server ist nicht gleich Server 

„Server“ bezieht sich in der IT auf die Bereitstellung von Diensten für Client-Anwendungen. Aus Sicht des Betreibers ist dabei Hardware und Software gleichermaßen relevant, denn jede Anwendung benötigt Ressourcen. Für die Clients zählt dagegen in erster Linie das, was die benötigten Funktionen bereitstellt, also die entsprechende Software-Anwendung (wie Webserver, Datenbankserver, Mailserver oder Dateiserver). Die dabei genutzten Ressourcen sind aus Client-Sicht letztlich egal. So können auf einem physischen Rechner (Host) verschiedene Server zusammen mit anderen Anwendungen laufen, oder verschiedene virtuelle Maschinen (VM), in denen wieder verschiedene Server werkeln. 

Findet man den Begriff „Server“ bei Webhostern, ist allerdings oft weder das eine noch das andere gemeint, sondern etwas, aus dem Sie als Kunde sich einen Server selber bauen können. Dafür brauchen Sie Rechenressourcen und gegebenenfalls ein Betriebssystem. Der Rest liegt bei Ihnen. 

Damit nicht genug. „Dedicated“, zu Deutsch „zugeordnet“, „zweckbestimmt“ („dediziert“), wird ähnlich unscharf verwendet. Der Server kann zunächst einem bestimmten Zweck oder einem Kunden exklusiv zugeordnet sein; beim Webhosting ist letzterer gemeint. Aber was genau ist diesem Kunden fest zugeordnet? Eine virtuelle Maschine mit „zugesicherten“ Ressourcen – denn man kann ja die Zuordnung auch in der VM-Verwaltung (Hypervisor) vornehmen? Oder wirklich die physische Maschine mit ihren vollen Hardware-Ressourcen? 

Noch etwas komplizierter wird es, weil die Webhoster gern noch einen weiteren Begriff hineinbringen: „Managed“. Jede „Server“-Variante kann entweder durch Sie selbst verwaltet werden (dann brauchen Sie am besten einen Root-Zugang) oder durch den Hoster (dann ist es „managed“). Es lohnt sich also immer, genau hinzuschauen, was Ihnen ein „Server“-Hosting-Paket tatsächlich bietet. 

Dedicated Server: Varianten  

Schaut man sich aktuelle Angebote an, die als „Dedicated Server“ bezeichnet werden, findet man vornehmlich diese Varianten: 

Virtuelle Server

Virtuelle Server (Virtual Server, vServer), auch Virtual Private Server (VPS) oder Virtual Dedicated Server (VDS) genannt: vServer sind virtuelle Maschinen mit definierten Ressourcen und eigener IP-Adresse. Zwar laufen ebenfalls mehrere davon auf einem physischen Server, aber jeder virtuelle Server ist exklusiv einem Kunden zugewiesen (deshalb werden diese Angebote manchmal auch schon als „dedicated“ bezeichnet).  
Um die Administration müssen Sie als Kunde sich selbst kümmern. Sie können dabei zwischen diversen Betriebssystemen wählen (oft auch Windows) und haben Root-Zugriff auf Ihre VM. Damit haben Sie einige Freiheiten bei der Installation und Konfiguration von Anwendungen. vServer eignen sich somit für Projekte, die vor allem eine flexibel anpassbare Umgebung erfordern, zum Beispiel Online-Shops.  
Wie „dediziert“ aber ein solcher Server wirklich ist, hängt vom Anbieter ab. Denn nicht immer ist gesichert, dass zugesagte Ressourcen, beispielsweise „4 vCores“, tatsächlich durchweg verfügbar sind. Typischerweise werden die Host-Systeme „überbucht“, sodass etwa die Gesamtzahl von zugesicherten vCores für alle Kunden auf einem Host die Anzahl der dort physikalisch vorhandenen CPU-Kerne übersteigt. Beim Umgang mit der Überbuchung unterscheiden sich die Anbieter – darum Vorsicht bei Billigangeboten.  

Root-Server

Virtuelle Root-Server: „Root-Server“ könnte man als getunte vServer beschreiben. Von diesen unterscheiden sie sich in den meisten Punkten oft nur marginal. Der eigentliche Unterschied: Root-Server-Pakete bieten dedizierte Hardware-Ressourcen, die dann tatsächlich nur ein Kunde nutzen kann. Damit sind Probleme durch Überbuchung ausgeschlossen und eine dauerhaft gute Performance gesichert. Das können etwa CPU-Kerne und RAM sein (z. B. bei netcup) oder auch Speicherplatz (z. B. bei DomainFactory). So können Sie beispielsweise bei DomainFactory dann auch die Festplatten nach Ihren Vorstellungen partitionieren. Aber: Noch immer müssen Sie sich nicht dedizierte Ressourcen mit anderen teilen, insbesondere auch I/O-Bandbreiten beim Zugriff auf Festplatten, RAM und Netzwerk. 

Managed vServer

Managed vServer / Webserver: Virtuelle Server gibt es auch als gemanagte Variante. Betrieb und Verwaltung des Systems übernimmt dann der Hosting-Betreiber: Als Kunde müssen Sie sich darum nicht weiter kümmern und können sich ganz auf Ihren Webauftritt konzentrieren. Meist stehen hier die gleichen Funktionen zur Verfügung wie bei guten Shared-Hosting-Paketen: Webserver, Mailserver, Datenbanken, PHP, SSH-Zugriff. Was genau geht, bestimmt der Betreiber. Wer also mit dem Funktionsumfang von Shared Hosting zufrieden ist und lediglich einen eigenen Server, ggf. mit reservierten Ressourcen, für sich möchte, ist hier richtig.  

Dedicated Server

Echte „Dedicated Server“, bei DomainFactory auf Basis „Bare-Metal-Server“, bieten Ihnen vollen und direkten Zugriff auf die physisch vorhandenen Systemressourcen – ohne zwischengeschaltete Virtualisierungsebene. Deshalb erhalten Sie mit Bare-Metal-Servern die beste Performance. Zudem haben Sie dank uneingeschränkten Root-Zugriffs auch alle Freiheiten bei der Installation und dem Betrieb beliebiger Betriebssysteme und Anwendungen. Insbesondere können Sie die Kernelebene und Treiber individuell anpassen und auch eigene Virtualisierungslösungen flexibler einsetzen.  

Dedizierte Server eignen sich für große und komplexe Webprojekte kleiner und mittlerer Unternehmen, bei denen es keinesfalls zu Überlastung kommen darf. Dazu gehören große Online-Shops mit umfangreichem Produktangebot und viel Traffic, geschäftskritische Anwendungen, Datenbank- oder Gameserver oder auch komplexe Intranet-Lösungen inkl. Mailserver, Datenanalyse etc. Auch Full-Service-Entwickler oder Agenturen, die Kunden-Websites oder Windows-basierte Anwendungen hosten wollen, benötigen besonders leistungsstarke und zuverlässige Server. Nachteile von echten Dedicated Servern sind neben dem höheren Preis der anfallende Verwaltungsaufwand und die Tatsache, dass die Hardware nicht erweitert werden kann, wenn die Performance nicht mehr ausreichen sollte. 

 

Managed (Dedicated) Server

Managed (Dedicated) Server: Server mit dedizierten Ressourcen werden manchmal inkl. Verwaltung durch den Hosting-Provider angeboten. Diese Pakete bieten ebenfalls kompromisslose Performance ohne Mitnutzer, sind aber für Nutzer ohne Profikenntnissen bei der Serververwaltung gedacht. Damit entfällt viel Aufwand für die Administrierung. Aber aufgrund des fehlenden Systemzugriffs ist die Installation eigener Anwendungen nur eingeschränkt möglich, und auch hier gibt es keine Möglichkeit, zu langsam gewordene Hardware-Komponenten auszutauschen. 

Aus diesem Grund gibt es die (nicht verwalteten) Dedicated Server bei DomainFactory. Als Premium-Hardware-Pakete mit bis zu 16 CPU-Kernen (AMD EPYC), 265 Gigabyte Arbeitsspeicher und der Auswahl zwischen HDDs oder NVMe-SSDs. Damit ist auch bei sehr leistungshungrigen und kritischen Anwendungen noch genügend Luft nach oben. Vor allem aber sind Ihrem Gestaltungsdrang keine Grenzen gesetzt – das bietet keine andere der vorgestellten Server-Varianten. 

Erfahren Sie mehr über die hochperformanten Dedicated Server von DomainFactory

 

Der Autor:


Als Qualitätsanbieter überzeugen wir mit HighEnd-Technologie und umfassenden Serviceleistungen. Mit mehr als 1,3 Millionen verwalteten Domainnamen gehören wir zu den größten Webhosting-Unternehmen im deutschsprachigen Raum.