User Experience (UX) Design: Darauf sollten Shop-Betreiber achten 

Ein wichtiger Parameter für den Erfolg eines Onlineshops ist das Nutzererlebnis (User Experience, UX). Hier können Shop-Betreiber einiges tun, um gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn zu haben. Die wichtigsten Dinge, auf die Sie beim UX-Design achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Was bedeutet User Experience Design (UX Design)? 

„User Experience umfasst alle Aspekte der Customer Journey eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Service oder Produkt (…). Dazu zählen beispielsweise auch digitale Benutzeroberflächen“, so das Gabler Wirtschaftslexikon. 

User Experience beinhaltet dabei sowohl emotionale als auch funktionale Faktoren. Um Shopbesuchern ein positives Nutzererlebnis zu ermöglichen, gilt es zunächst den Shop ästhetisch ansprechend zu gestalten. Ihren Kunden sollte es Spaß machen, sich auf Ihren Seiten zu bewegen, Produkte zu entdecken und bei Ihnen zu kaufen. Möglichst sollen sie auch jederzeit gerne zurückkommen. Es ist genau wie beim stationären Einzelhandel: Kunden kaufen vorzugsweise dort, wo die Waren ansprechend und übersichtlich präsentiert werden und es eine kompetente, freundliche Beratung gibt.  

Übersetzt in den Onlinehandel heißt das: User Experience Design umfasst sowohl die visuelle Gestaltung Ihres Shops als auch die Strukturierung und Aussagekraft der Informationen, die Sie für Ihre Kunden bereitstellen. Und last but not least sollte die Usability stimmen, damit Ihre Kunden so schnell und intuitiv wie möglich zu ihrem Ziel kommen, ohne ungeplante Umwege. 

Visuelles Design 

Eine durchdachte, individuelle Gestaltung sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Darüber hinaus ist das richtige Design wichtig für den Wohlfühl- oder Wow-Factor eines Shops. Anders gesagt: Die Optik eines Shops sollte sowohl das eigene Markenimage als auch die Erwartungen der Kunden wiedergeben. 

Farbigkeit, Strukturen und ggf. aussagekräftige Piktogramme bestimmen den visuellen Eindruck. Dabei ist weniger oft mehr: Ein paar gut platzierte Bausteine, die z. B. Elemente Ihres Corporate Designs oder Farben Ihres Logos aufnehmen, haben einen höheren Wiedererkennungswert als eine Vielzahl unterschiedlichster Design-Ideen.  

Denken Sie bei der Gestaltung auch an ältere, sehbehinderte oder farbenblinde Menschen (barrierefreies Design). Setzen Sie zugunsten besserer Erkennbarkeit auf stärkere Farb- und Helligkeitskontraste. Nutzen Sie keine komplizierten, verschnörkelten Schriften oder zu kleine Schriftgrößen. 

Lassen Sie sich von den Webseiten Ihrer Mitbewerber inspirieren. Überlegen Sie, welche Design-Elemente Ihrer persönlichen Lieblingssites auch bei Ihrem Shop funktionieren können. Lassen Sie potenzielle Kunden, Mitarbeiter und Freunde einen Blick auf Ihre Entwürfe werfen. Noch einfacher ist es, wenn Sie Plattformen wie WooCommerce, Shopify oder den Online-Shop von DomainFactory nutzen. Denn diese bieten Ihnen bereits eine gute Auswahl an Vorlagen als Basis für ein treffsicheres individuelles Design.  

Besonders wichtig: Im ersten Corona-Jahr 2020 wurden laut Handelsverband Deutschland 47% der Onlineumsätze mit Bestellungen per Smartphone erzielt. Damit haben die smarten Taschentelefone wohl endgültig den PC (nur noch 45 %) als bevorzugtes Endgerät abgelöst. Das Shopdesign sollte also unbedingt „responsive“ sein und sich automatisch an die verwendeten Endgeräte anpassen – ob Smartphones, Tablets, Laptops oder PCs. Bei den verbreitetsten Shop-Systemen ist dies allerdings durchgängig Standard. 

Gestaltung der Startseite 

Der Weg vieler Kunden in einen Onlineshop führt inzwischen von Preisvergleichsportalen oder Suchmaschinen direkt auf eine Produktseite. Trotzdem hat die Startseite eine große Bedeutung – als Visitenkarte, als „Schaufenster“ und insbesondere als Startpunkt bei einem erneuten Besuch. 

Ihre Startseite sollte daher möglichst aussagekräftig und übersichtlich aufgebaut sein, damit sich Ihre Kunden einen schnellen ersten Eindruck verschaffen können („hier bin ich richtig“). Bieten Sie Ihren Besuchern z. B. eine übersichtliche Darstellung der angebotenen Marken, einen repräsentativen Ausschnitt aus dem Sortiment oder einen Überblick über die Produktkategorien an. Aber Vorsicht: Eine mit Sonderangeboten, unstrukturierten Informationen, Werbebannern und blinkenden Buttons überfrachtete Seite verunsichert nur und führt möglicherweise zu einem raschen Absprung in Richtung Mitbewerber. Überlegen Sie sich also, welche Kerninformationen Ihre Kunden für ein gutes Nutzererlebnis benötigen. 

Einige Elemente haben sich als Quasi-Standard für Shop-Startseiten etabliert:  

• Suchfunktion für die gezielte Produkt- und Informationssuche  
• Direkter Login zum Kundenkonto 
• Direkte Zugriffsmöglichkeit auf den Warenkorb 
• Überblick über angebotene Bezahlverfahren 
• Darstellung von Gütesiegeln, Auszeichnungen und Shop-Bewertungen durch Kunden 

Gütesiegel und Auszeichnungen sind vor allem bei kleineren, unbekannteren Shops eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme. Auch die angebotenen Bezahlverfahren sind für viele Kunden ein relevantes Kaufkriterium. Da das Fehlen der bevorzugten Zahlungsmethode ein häufiger Grund für Abbrüche beim Checkout ist, gehören Informationen zu Bezahlverfahren ebenfalls auf die Startseite.  

Nutzerfreundlichkeit (Usability) 

Laut der Magento-Studie „Customers‘ Commerce Expectations“ wünschen sich 56 Prozent der Befragten Kunden eine einfache Bedienung und Navigation. Über eine komplizierte Produktsuche ärgern sich laut Customer-Experience-Studie von Adesso 22 Prozent der Kunden. Neben intelligenten Such- und Filterfunktionen sind daher eine logische Navigation und selbsterklärende Produktkategorien wichtige Aspekte eines guten User Experience Designs.  

Wie ärgerlich wäre es, wenn Kunden einen von Ihnen angebotenen Artikel nicht in Ihrem Shop finden und diesen dann in einem anderen kaufen! Überlegen Sie sich also eine plausible Struktur, in der man sich schon beim ersten Shop-Besuch zurechtfindet. Orientieren Sie sich an etablierten Kategorien und an den Shops Ihrer Mitbewerber. Auch Breadcrumbs – also Anzeigen, die dem Nutzer den Pfad von der Einstiegsseite zur aktuellen Seite zeigen – erhöhen die Übersichtlichkeit eines Shops. 

Denken Sie auch daran, Ihren Käufern von überall einen schnellen Einblick in den Warenkorb und einen Login in ihr Kundenkonto zu ermöglichen. Gestalten Sie den Warenkorb übersichtlich, möglichst inklusive Versandkosten. Bieten Sie die Möglichkeit, Waren mit einem Klick aus dem Korb zu löschen und ebenso einfach auch Bestellmengen zu ändern. 

Wichtig für ein positives Nutzererlebnis sind auch schnelle Ladezeiten (Page Speed) – je langsamer der Shop, desto höher die Absprungrate. Auch Google & Co bevorzugen schnell ladende Seiten. Optimieren Sie also Ihre Bilder für das Web (Größe und Auflösung) und installieren Sie nur Plugins, die wirklich sinnvoll sind. Ausführliche Performance-Tipps geben wir hier.

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Die wichtigsten Usability-Kriterien im Überblick 

• Logische Navigation und selbsterklärende Produktkategorien 
• Intelligente Such- und Filterfunktionen 
• Gut erreichbarer Warenkorb, ggf. mit Anzeige der Anzahl der beinhalteten Produkte 
• Gut platzierte Kontaktinformationen (Kontaktformular, Hotline etc.) 
• Reibungslose Zahlungsabwicklung 
• Kurze Ladezeiten 

Anmerkung: Die reibungslose Zahlungsabwicklung ist ein Thema für sich. Darum gibt es zu diesem Thema auch einen gesonderten Beitrag. 

Übersichtliche und informative Produktseiten 

Eine ansprechende Produktpräsentation ist das Herz jedes Shops. Hier hat der stationäre Handel gegenüber dem E-Commerce noch klare Vorteile. Vor Ort können Kunden Produkte betrachten, in die Hand nehmen, sie ggf. ausprobieren und sich vom Verkaufspersonal beraten lassen.  

Aber es gibt probate Mittel, um Onlinekunden ein ähnliches Kauferlebnis zu ermöglichen. Besonders wichtig für ein gutes User Experience Design sind attraktive, aussagekräftige Bilder und kurze, verständliche Produktbeschreibungen. Produktfotos sollten Ihr Produkt ggf. von mehreren Seiten abbilden, Farbvarianten und ggf. Ausschnitte von wichtigen Details zeigen, evtl. per Zoomfunktion. Achten Sie auch auf eine gute Ausleuchtung und ausreichende Auflösung. Bei technischen Produkten oder Werkzeugen sagt eine Skizze (mit Maßangaben) oft mehr als ein Dutzend Fotos. Auch Videos werden immer beliebter, insbesondere bei erklärungsbedürftigen Produkten.  

Ebenso wichtig für die Kaufentscheidung ist eine möglichst genaue Produktbeschreibung.

·        Machen Sie leicht verständliche und präzise
Angaben – beispielsweise zu Material, Größe, technischen Details,
Einsatzmöglichkeiten etc. Je treffender das Produkt dargestellt ist, je weniger
Rücksendungen werden Sie haben.

·        Heben Sie den Produktnutzen und Vorteile klar
hervor. Aber fassen Sie sich kurz! Und: Kunden orientieren sich gerne an
Produktbewertungen und Erfahrungsberichten anderer Käufer.

·        Integrieren Sie wenn möglich eine
Produktbewertungs-Option. 

Last but not least: Informieren Sie auf jeder Produktseite gut sichtbar über Produktverfügbarkeit und ggf. Lieferzeiten. Der „In-den-Warenkorb”-Button sollte auf jeder Produktseite ohne Scrollen erreichbar sein. 

Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren WooCommerce-Warenkorb anpassen und Ihre Verkaufszahlen steigern können.

User Experience Design - Die Checkliste für die Produktpräsentation

• Übersichtliche Gestaltung 
• Attraktive, aussagekräftige Bilder (unterschiedliche Perspektiven, Details und Skizzen, Produktvideos) 
• Kurze, präzise, gut strukturierte Produktbeschreibung 
• Anzeige von Verfügbarkeit und Lieferzeiten 
• Kundenbewertungen / Erfahrungsberichte 
• Gut sichtbarer Warenkorb-Button 

So finden Sie die beste E-Commerce-Plattform für Ihren Online-Shop 

Titelmotiv: Unsplash