Die Unterschiede zwischen ccTLD, gTLD und ngTLD

Eine Internetadresse besteht aus mehreren Teilen. Die TLD (Top Level Domain) bezeichnet dabei die Domainendung. Bei df.eu beispielsweise entspricht dies .eu. Die TLDs lassen sich in verschiedene Gruppen aufgliedern.

Länderspezifische Top-Level-Domains

Eine ccTDL ist eine länderspezifische Top-Level-Domain und wird oftmals gewählt, um auf die geografische Verortung einer Website hinzuweisen. Gemäß ISO 3166 setzt sich der Code aus je zwei Buchstaben zusammen, beispielsweise .de, .uk oder .us.

Generische Top-Level-Domains

Eine gTLD ist eine generische Top-Level-Domain, die einen thematischen Schwerpunkt hat. Die ersten Domainendungen dieser Art kamen bereits 1985 auf dem Markt. Die erste bekannte URL symbolics.com wurde am 15. März desselben Jahres registriert. Neben .com für commercial zählen hierz .org für organization und .info für information.

Neue generische Top-Level-Domains

ngTLDs sind neue generische Top-Level-Domains, die ab 2013 eingeführt wurden. In ihrer Vielfalt sollen sie Innovation und Wettbewerb stärken sowie Seitenbetreibern mehr Auswahlmöglichkeiten bieten. Von den eingegangenen 1.930 Bewerbungen bei der Ausschreibung der ICANN erhielten über 1.200 TLDs eine Genehmigung.

Warum eine ngTLD statt einer gTLD oder ccTLD wählen?

Die Domainendung .com ist mit Abstand die beliebteste weltweit: Knapp 150 Millionen Websites wurden mit dieser Endung registriert. Bei deutschen Internetadressen ist die geografische Top-Level-Domain .de über 16 Millionen Mal vertreten. Auch die anderen bekannten TLDs finden sich in zahlreichen URLs.

Wenn Sie eine neue Website veröffentlichen möchten, kann es sein, dass Ihre gewünschte Domain mit einer gTLD oder einer ccTLD nicht mehr verfügbar ist. Mit einer neuen generischen Top-Level-Domain stehen Ihnen jedoch unzählige Möglichkeiten offen. Endungen wie .online oder .blog merken sich Interessenten und Kunden leichter. Darüber hinaus können Sie mit den neuen Domainendungen etwas über Ihre Website oder Ihr Unternehmen aussagen. Es gibt bereits viele bekannte Marken und Institutionen, die ngTLDs verwenden.

Die neuen Top-Level-Domains im Überblick – mit Beispielen

Die neuen Domainendungen lassen sich in fünf Gruppen aufgliedern.

Geografische ngTLDs

Neue generische TLDs wie .berlin, .koeln oder .hamburg eignen sich für Firmen, Organisationen oder Privatpersonen, die in der jeweiligen Stadt ansässig sind oder mit der jeweiligen Stadt als Marke werben wollen. Auf der Website medienstadt.koeln finden Nutzer beispielsweise alle wichtigen Informationen rund um die Medienbranche in der Domstadt. Auf sbahn.berlin informiert die Deutsche Bahn über den öffentlichen Nahverkehr in der Bundeshauptstadt. Und im digitalen Stadtmagazin aino.hamburg finden Interessierte aktuelle Termine für Hamburger Kulturveranstaltungen, Konzerte und mehr.

Business-orientierte ngTLDs

Zur Gruppe der ngTLDs gehören auch Endungen wie .consulting, .technology oder .immobilien. So können Sie bereits in der URL die Branche Ihres Unternehmens zum Ausdruck bringen. Ob Bildung, Finanzen, Lifestyle, Technologie oder Reisen – Sie haben die Wahl. Die bekannte Fitness-Kette John Reed hat ihren kompletten Namen in der URL johnreed.fitness verbaut – und dabei eine frei verfügbare ngTLD verwendet. Die international tätige Agentur Oliver reservierte sich den Domainnamen oliver.agency, der einfach zu merken ist. Mit covivio.immo ist dem Nutzer sofort klar, in welchem Bereich das Immobilienunternehmen Covivio tätig ist.

Inhaltsorientierte ngTLDs

Wenn Sie in Ihrer Internetadresse den Schwerpunkt auf Inhalte legen wollen, können Sie eine URL mit .shop, .blog oder .support nutzen. So erkennen die User schon an der Top-Level-Domain, was sie auf der Website erwartet. Auf gronkh.shop verkauft YouTube-Star Gronkh seine eigens kreierten Hoodies, T-Shirts und Jacken. Die Studenten der Kunstakademie Düsseldorf präsentieren in einem virtuellen Rundgang auf kunstakademie.gallery ihre neuen Werke. Und das Spiel des Jahres 2009 können Groß und Klein auf dominion.games online spielen.

Gesponserte Top-Level-Domains

Eine weitere Variante sind Sponsored TLDs. Der Sponsor vertritt mit der TLD eine bestimmte Gemeinschaft, die auf besonderen wirtschaftlichen, beruflichen, ethnischen oder geografischen Konzepten basiert. Für Internetadressen mit einer gesponserten Top-Level-Domain müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Beispielsweise steht .gov nur US-amerikanischen Regierungsbehörden zur Verfügung. Die Domainendung .travel dürfen ausschließlich Reisebüros, Fluglinien, Hotelgesellschaften und andere Tourismusbetriebe verwenden. Die TLD .aero kann nur von Unternehmen der Luft- und Raumfahrt gewählt werden.

Brand Domains

Im Rahmen der Ausschreibung für die ngTLD erhielt die ICANN über 600 Bewerbungen für Markennamen als Domainendung. Allein Google reichte damals 101 Bewerbungen für geschützte Top-Level-Domains ein, darunter .google und .gl. Der Internetgigant bezahlte dafür Schätzungen zufolge rund 18,6 Millionen Dollar. Die Unternehmen wollen so ihren Namen als Domainendung für ihre eigenen Websites verwenden. Im Vordergrund steht dabei das Branding: Die URL dient als eine neue Art Logo. Weitere Brand Domains nutzen das Finanzinstitut Barclays mit home.barclays und die Europäische Organisation für Kernforschung CERN mit home.cern. Aufgrund der hohen Gebühren eignet sich diese Variante jedoch nur für sehr große Unternehmen.

Inspiration durch Vielfalt

Ein Alleinstellungsmerkmal ist für jedes Unternehmen von fundamentaler Bedeutung. Dazu kann auch eine einprägsame URL beitragen – kombiniert mit einer neuen Top-Level-Domain. Entdecken Sie alle frei verfügbaren Domainendungen bei DomainFactory und lassen Sie sich inspirieren.

Titelmotiv: Bild von Markus Winkler auf Pixabay