DNS-Server: Was ist das eigentlich?
Veröffentlicht am 16.01.2023 von DomainFactory
DNS steht für „Domain Name System“: Das hierarchische Verzeichnissystem verwaltet den „Domain Name Space“ und übersetzt Domainnamen in die zugehörigen IP-Adressen. DNS-Server, auch Nameserver genannt, lösen dafür Internetadressen wie hosteurope.de in die jeweilige IP-Adresse auf und agieren auf diese Weise sozusagen als Telefonbuch des Internets. Erfahren Sie jetzt alles Wichtige zur Funktion und Ihren Möglichkeiten!
Inhalt:
- Wie funktioniert ein DNS-Server?
- Wie funktioniert eine DNS-Anfrage?
- Was passiert bei der Registrierung einer Domain?
- Schnelle DNS-Server zur Auswahl
- Google Public DNS
- Cisco OpenDNS
- DNS-Server von Cloudflare
- Den DNS-Server ändern
- Der DNS-Server antwortet nicht – was sind die Gründe?
- DNS-Server herausfinden: So geht es
- Was ist ein DNS-Server – Fazit
Wie funktioniert ein DNS-Server?
Im World Wide Web ist jede Website über eine eindeutige IP-Adresse erreichbar. Sie dient der Kommunikation zwischen Client und Host. Zum Beispiel lautet die IP-Adresse von „df.eu“ „192.124.249.153“. Für Nutzer spielt diese in der Regel keine Rolle, sie können sich Domainnamen mit Buchstaben viel besser merken als nur Nummern. Wichtig: Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) koordiniert dieses System.
Tipp: Die IP-Adresse zu einer URL ermitteln Sie einfach, indem Sie die Kommandozeile öffnen, den Befehl "ping testadresse.de" ausführen und „testadresse“ durch den Domainnamen ersetzen.
DNS-Server greifen auf eine DNS-Datenbank zu und wandeln Internetadressen in IP-Adressen um, dies wird als forward lookup bezeichnet. Die umgekehrte Umwandlung einer IP-Adresse in einen Domainnamen wird reserve lookup genannt und die Übersetzung als Namensauflösung bezeichnet.
Die weltweit verteilten Server, die auch Nameserver genannt werden, verwalten den Namensraum dezentral über voneinander unabhängige Zonen. Es ist zwischen autoritativen DNS-Servern und nichtautorativen DNS-Servern zu unterscheiden:
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- Autorative DNS-Server (auch autoritativer DNS-Server) speichern Informationen eines bestimmten Bereichs des Domain Name Space.
- Nichtautorative Nameserver können eine Anfrage nicht mit dem eigenen Datenbestand beantworten und beschaffen die Antwort von einem anderen DNS-Server.
Wie funktioniert eine DNS-Anfrage?
Wenn Sie im Browser Ihres PCs, Laptops oder Smartphones eine URL in die Adresszeile eintragen, folgt zuerst eine Anfrage an den DNS Resolver. Der Resolver ist Teil des Betriebssystems und speichert bereits aufgerufene Internetadressen mit den dazugehörigen IP-Adressen ab. Ist der Domainname dem Resolver nicht bekannt, erfolgt die Weiterleitung der Anfrage zum zuständigen DNS-Server.
Falls der Nameserver keine Antwort parat hat, fragt dieser bei anderen DNS-Servern nach oder leitet die Anfrage weiter bis hin zu den Root-Nameservern. Die ermittelte IP-Adresse wird dann übertragen und der Zugriff kann erfolgen.
Was passiert bei der Registrierung einer Domain?
Für eine neue Internetpräsenz brauchen Sie eine Domain, also einen Domainnamen mit gewünschter Domainendung (Top Level Domain, TLD). Diese registrieren Sie einfach online, woraufhin ein Whois-Eintrag im zuständigen Register erfolgt. Die Nameserver speichern Ihre Domain mit der dazugehörigen IP-Adresse und Ihre Website ist durch Eingabe der URL in der Adressleiste des Webbrowser erreichbar. Gleiches gilt auch für etwaige Subdomains, die Sie anlegen möchten, etwa shop.ihrewebseite.topleveldomain.
Interessant: Sie können auch festlegen, wie lange DNS-Abfragen und die passenden Informationen gespeichert werden sollen. Dies ist der “Time to live”-Wert auch DNS TTL genannt. Wenn sich auf Ihrer Webseite sich schnell Einträge ändern, kann es sinnvoll sein, die Zeit für das Caching gering zu halten.
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Schnelle DNS-Server zur Auswahl
Beim Zugriff auf das Internet verwenden Sie den DNS-Server Ihres Internet-Providers (Internet Service Provider: ISP). Dieser kann bereits schnell sein – Alternative DNS Server können jedoch schneller und/oder sicherer sein.
Durch den Wechsel des verwendeten DNS-Servers ist eine höhere Geschwindigkeit beim Surfen im Internet möglich. Zahlreiche öffentliche Nameserver stehen zur Auswahl. Teilweise können Sie damit dem Zugriff auf schädliche Websites vorbeugen oder jugendfreie Inhalte filtern. Übrigens sind schnelle Server auch aus SEO-Gründen nützlich, denn Google ranked schneller ladende Webseiten höher. Finden Sie hier nachfolgend eine entsprechende DNS-Server-Liste.
Google Public DNS
Eine beliebte Alternative zum DNS-Server des eigenen Internet Service Providers ist der DNS-Server von Google.
- Google Public DNS, primäre Adresse: 8.8.8.8
- Google Public DNS, sekundäre Adresse: 8.8.4.4
Cisco OpenDNS
Bereits seit 2005 gibt es den öffentlichen DNS-Server OpenDNS, der Vorteile wie den optionalen Filter für jugendfreie Inhalte integriert. Bekannte Phishing-Websites werden in der Standardeinstellung geblockt. Bei Bedarf haben Sie mit der kommerziellen Version die Möglichkeit, Ihren Rechner besonders zu schützen und nur den Zugriff auf ausgewählte Websites zu gewähren.
- Cisco OpenDNS, primäre Adresse: 208.67.222.222
- Cisco OpenDNS, sekundäre Adresse: 208.67.220.220
DNS-Server von Cloudflare
Cloudflare ist für sein Content-Delivery-Network (CDN) bekannt und bietet auch einen öffentlichen DNS-Server an. Der Vorteil: Der Nameserver gehört zu den schnellsten öffentlich verfügbaren Diensten. Der Schutz Ihrer Privatsphäre ist ein weiterer Pluspunkt, denn Cloudflare garantiert, Ihre Anfragen nicht abzuspeichern und nicht für Werbezwecke zu nutzen.
- Cloudflare, primäre Adresse: 1.1.1.1
- Cloudflare, sekundäre Adresse: 1.0.0.1
Den DNS-Server ändern
Sie können die Einstellungen für den DNS-Server lokal auf Ihrem PC, Laptop oder Smartphone bearbeiten oder die Änderung direkt im Router vornehmen, damit diese für alle verbundenen Endgeräte gelten. In Deutschland nutzen viele Anwender eine FRITZ!Box, für die Einrichtung eines anderen Nameservers stellt der Anbieter eine Anleitung bereit. Bei Routern anderer Hersteller lässt sich die Konfiguration ebenfalls im Admin-Menü vornehmen.
Für die lokale Einrichtung auf Ihrem PC oder Laptop erfolgt die Aktualisierung über die Netzwerkeinstellungen des Betriebssystems.
- In Microsoft Windows 10 öffnen Sie dafür das Netzwerk- und Freigabecenter, klicken auf die aktive Internetverbindung, dann in den Eigenschaften auf „Internetprotokoll, Version 4 (TCP/IPv4)“, wieder auf Eigenschaften und können dort statt „DNS-Serveradresse automatisch beziehen“ auf „folgende DNS-Serveradressen verwenden“ klicken und diese eintragen.
- In macOS öffnen Sie die Systemeinstellungen, wechseln zu „Netzwerk“, wählen die aktive Internetverbindung aus und klicken auf „Erweitert“, öffnen dann die Registerkarte „DNS“, klicken auf den Plus-Button und fügen die gewünschten DNS-Serveradressen hinzu.
- In Linux öffnen Sie die Netzwerkeinstellungen, bearbeiten die aktive Internetverbindung und tragen die Änderungen dort unter IPv4 > DNS ein.
Der DNS-Server antwortet nicht – was sind die Gründe?
Wenn der DNS Service nicht verfügbar ist und kein Zugriff auf den DNS Server erfolgen kann, kann es dafür eine Reihe von Ursachen geben. Das können zum Beispiel Stromausfälle sein, Hardwareprobleme, aber auch Hackerangriffe wie eine DDoS-Attacke. Daher sollte die DNS-Infrastruktur möglichst ausfallsicher sein, fügen Sie etwa eine zusätzliche Sicherheitseben per DNSSEC ein, die kryptografische Signaturen zu den berteits existierenden DNS-Einträge hinzufügt. Oder Sie wenden sich gleich an die DomainFactory. Wir bieten Ihnen außerdem auch Schutz vor Malware und Hacker-Angriffen.
DNS-Server herausfinden: So geht es
Sollte eine Webseite nicht erreichbar sein, kann das auch am eigenen DNS-Server liegen. Daher sollten Sie per DNS-Server-Test die eigene DNS abfragen. Dabei gehen Sie unter Windows wie folgt vor:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (auf Start gehen und cmd eintippen)
- Geben Sie nslookup ein
- Nun werden der DNS-Server sowie seine IP-Adresse angezeigt
Was ist ein DNS-Server - Fazit
DNS-Server sind ein elementarer Bestandteil des Internets und lösen Domainnamen in IP-Adressen auf. Standardmäßig wird der DNS-Server Ihres Internetanbieters verwendet, alternativ konfigurieren Sie den Server Ihrer Wahl und profitieren so unter Umständen von schnelleren Reaktionszeiten und mehr Sicherheit.
Titelmotiv: Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay