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Die wichtigsten Tipps zum Website-Clean-up - Website-Dateien aufräumen, temporäre Dateien löschen, Requests minimieren, Datenbank bereinigen


Veröffentlicht am 23.09.2024 von DomainFactory

Titelmotiv des Blogartikels zum Thema: Website-Dateien aufräumen: Die wichtigsten Tipps zum Website-Clean-up

Eine performante Website ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Online-Präsenz. Auch wir haben über das Thema Performance-Optimierung schon viel geschrieben – unter anderem die Artikel Website-Performance optimieren: Vorgehen mit Struktur, Pagespeed messen und Webserver-Performance optimieren.

Heute wollen wir uns speziell mit dem Thema „Aufräumen“ beschäftigen. Denn egal, ob Sie nur einen kleinen Blog betreiben oder eine umfangreiche E-Commerce-Plattform verwalten, das Aufräumen Ihrer Website-Dateien ist eine oft unterschätzte, aber essenzielle Aufgabe. Eine schlanke Website mit optimierten Dateien und aufgeräumter Datenbank lädt schneller, bietet damit eine bessere Benutzererfahrung und ist einfacher zu verwalten.

Eine aufgeräumte Website: Ihr Schlüssel zu besserer Performance, Usability und Sicherheit

Eine schlanke Dateien- und Code-Basis bildet das Rückgrat einer performanten Website. Denn bei jedem Aufruf einer Webseite werden jede Menge Ressourcen geladen: Für jede in einer HTML-Webseite referenzierte oder verlinkte Datei – HTML, JavaScript, CSS, Bilddateien etc. – stellt Ihr Browser eine neue Anfrage (HTTP-Request) an den Webserver. Im Durchschnitt sind das über 70 einzelne Aufrufe pro Seite – und jeder braucht mehr oder weniger Zeit, u. a. abhängig von der zu übertragenden Dateigröße, der Verbindung und der Leistung Ihres Webservers.

Die Anzahl der Dateien, die Ihre Webseite benötigt, beeinflusst also direkt die Ladegeschwindigkeit und die Performance. Besonders bei langsamen Internetverbindungen oder mobilen Geräten kann dies die Benutzererfahrung erheblich beeinträchtigen.

Durch die Reduktion der Anzahl und Größe Ihrer Website-Dateien können Sie daher Ihre Seitenladezeiten erheblich verkürzen. Das verbessert nicht nur das Surferlebnis, sondern beeinflusst auch die SEO-Rankings Ihrer Seite positiv: Google & Co. bevorzugen Seiten, die schnell laden und eine geringe Absprungrate haben. Aber das Aufräumen bringt Ihnen noch mehr Vorteile: Je weniger Komponenten Sie nutzen (zum Beispiel Plugins für Anwendungen wie WordPress), desto weniger potenzielle Angriffsfläche in Form von Sicherheitslücken bieten Sie Cyberkriminellen und desto weniger mögliche Fehlerquellen machen Ihnen das Leben schwer.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen beim Clean-up.

So reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Website-Dateien

Im Lauf der Zeit sammeln sich auf Webservern eine Vielzahl unnützer Dateien an, die die Sicherheit, Performance und Usability Ihrer Webseite beeinträchtigen. Viele davon stammen von Anwendungen wie Webserver, WordPress oder NextCloud. Manche wurden mitinstalliert, weil sie möglicherweise mal gebraucht werden (zum Beispiel Vorlagen), andere wurden vielleicht früher tatsächlich genutzt. Um hier Ordnung zu schaffen, sollten Sie systematisch vorgehen.

Temporäre Dateien löschen

Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die Anwendungen auf Ihrem Webspace. Auch wenn Sie Ihren Webserver nicht selbst betreiben, gehört Ihre Webpräsenz doch wahrscheinlich zu den 70 Prozent Websites weltweit, die ein Content-Management-System (CMS) wie WordPress oder Joomla! nutzen. Auch Collaboration-Werkzeuge wie OwnCloud und NextCloud, Bildergalerien oder Forumsoftware sind beliebte Anwendungen zum Selbsthosten. Die meisten dieser Anwendungen nutzen temporär zwischengespeicherte Dateien, um Prozesse zu beschleunigen. Normalerweise sollten diese Dateien auch automatisch wieder gelöscht werden. Aber häufig passiert das nicht oder erst nach sehr langer Zeit – viel Potenzial fürs Tuning.

Zwar nutzen viele Anwendungen, etwa WordPress oder NextCloud, im Standard den Temp-Ordner des Systems.. Aber fast immer gibt es die Möglichkeit, einen eigenen Pfad dafür zu definieren – ist das bei Ihnen der Fall, dann landen die temporären Dateien auf Ihrem Webspace – unbedingt prüfen!

Ungenutzte Bilder, Vorlagen u. a. Dateien löschen

Fast jede Webanwendung bietet die Möglichkeit für File-Uploads. Aber häufig werden hochgeladene Dateien nach einiger Zeit nicht mehr benötigt. Ein Beispiel dafür ist die WordPress-Mediathek. Das Hochladen geht schnell und einfach über das Dashboard und mit der Zeit wird die Mediathek immer mächtiger. Wenn Sie alte Beiträge löschen, werden Bilder zudem nicht automatisch mitgelöscht, denn die Beiträge stehen in der Datenbank und die Bilder liegen im Uploads-Ordner (wp-content/uploads). Deshalb sollten Sie Ihre Mediathek regelmäßig überprüfen und Überflüssiges löschen – aber möglichst nicht per FTP, sondern über die Mediathek selbst oder mithilfe eines Plugins, denn WordPress legt für jedes Bild auch einen Datenbankeintrag an, der dann verwaist.

Auch ungenutzte Design-Vorlagen (bei WordPress „Themes“), Plugins und viele andere Dateien belegen oft unnütz Speicherplatz und sollten immer mal wieder überprüft und gegebenenfalls deinstalliert werden. Und schauen Sie ruhig auch mal über den Tellerrand: Nicht selten gibt es alte Projekte, Testinstallationen, verwaiste Microsites etc., die Sie löschen können. Aber Achtung: Löschen Sie veröffentlichte Seiten, sollten Sie dafür 301-Redirects einrichten.

Gelöschte Dateien, Dateiversionen und Cache

Ein Spezialfall sind gelöschte Dateien. Die landen häufig im Papierkorb und werden dort nach einiger Zeit automatisch gelöscht – manchmal aber auch nicht. Prüfen Sie also auch, wie Ihre Anwendungen mit gelöschten Dateien umgehen, passen Sie die entsprechenden Einstellungen an Ihre Bedürfnisse an und überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen den Papierkorb.

Eine Ausnahme ist WordPress – dessen „Papierkorb“ bezieht sich auf Beiträge und Seiten und damit nicht auf Dateien, sondern auf Datenbankeinträge. Einen Datei-Papierkorb gibt es dort im Standard nicht. Aber viele WordPress-Betreiber finden den Umgang mit Files in WordPress zu umständlich und verwenden daher ein Dateimanager-Plugin, das dann wahrscheinlich auch eine eigene Papierkorb-Funktion mit Trash-Verzeichnis bietet.

Auch in NextCloud gibt es Trash-Verzeichnisse in jedem einzelnen User-Verzeichnis. NextCloud verfügt zudem über eine Dateiversionierung, die die Anzahl der Dateien schnell erhöht – eine Stunde nach dem Anlegen einer Datei werden dann im Standard bereits über 70 Dateien gespeichert.

Auch die diversen Cache-Verzeichnisse Ihrer Anwendungen oder Plugins lohnen einen Blick – vor allem wenn es nicht auf das letzte Quäntchen Performance ankommt, können Sie hier viele Dateien loswerden. Ist Ihnen allerdings Performance sehr wichtig, sollten Sie dabei umsichtig vorgehen. Finden Sie einen für Sie praktikablen Kompromiss – oder nutzen Sie gleich ein Content Delivery Network, das Ihre Website-Daten auf vielen externen Servern zwischenspeichert.

Dateien und Backups auslagern

Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Reihe von Ordnern, die man im Auge behalten sollte, wenn man die Dateianzahl auf seinem Webspace begrenzen möchte. Neben dem Löschen über­flüssiger Dateien gibt es aber dafür noch eine Reihe weiterer geeigneter Maßnahmen.

Stichwort Backups: Es ist nicht nur sicherer, Backups auf einem externen Speicherplatz abzulegen, sondern spart auch wertvollen Webspace. Falls Sie interne Backups bevorzugen, weil das zum Beispiel die Wiederherstellung erleichtert, löschen Sie regelmäßig ältere Versionen und heben Sie nur die Backups auf, die Sie für Ihre Zwecke brauchen.

Viele Anwendungen erlauben es auch, Dateien auf externen Laufwerken zu nutzen. In WordPress-Seiten können Sie beispielsweise Bilder auch per URL von Cloud-Diensten wie Google Drive einfügen. NextCloud, wo prinzipbedingt große Mengen an Dateien zusammenkommen können, unterstützt per External Storage App diverse externe Server und Protokolle wie Amazon S3, SMB, WebDAV oder FTP.

Auch Fonts lohnen einen Blick: Wenn Sie Standard-Schriftarten nutzen, brauchen Sie sie die nicht selbst zu hosten, weil sie schon auf den Endgeräten Ihrer Besucher installiert sind. Möchten Sie verschiedene besondere Schriftarten, -schnitte und -gewichte einsetzen, dann brauchen Sie dafür diverse Font-Dateien. Sie können dafür Webfonts einsetzen, die auf fremden Servern liegen. Achten Sie aber auf die DSGVO: Die Nutzung von Dateien auf US-Servern, z. B. Google Fonts, kann einen Datenschutzverstoß darstellen.

Dateien kombinieren

Häufig wird der besseren Übersichtlichkeit wegen CSS- oder JavaScript-Code auf mehrere Dateien aufgeteilt. Wenn Sie diese jeweils in einer CSS- bzw. JavaScript-Datei zusammenfügen, sind weniger HTTP-Anfragen nötig. Kurze Code-Abschnitte können Sie auch direkt in Ihre HTML-Seite einfügen.

Dateien kombinieren geht auch mit Bildern: Sogenannte Image Sprites vereinen mehrere Bilder zu einem einzigen Bild; per CSS bestimmen Sie, welcher Bildausschnitt davon wo angezeigt wird.

Dateigröße reduzieren: Optimierung, Minifizierung, Komprimierung

Auch überladener Quellcode bietet viel Optimierungspotenzial. Die Code-Basis vieler Websites – gerade auch von WordPress-Sites – enthält jede Menge unnütze Code-Elemente wie ungenutzte CSS-Klassen, veraltete JavaScipt-Funktionen, redundanten Code oder überflüssige HTML-Elemente. Das erhöht Komplexität und Dateigröße. Abhilfe schaffen eine sorgfältige manuelle Überprüfung des Codes oder aber sogenannte Code-Validatoren, zum Beispiel die des W3C für HTML und CSS, und Tools für die JavaScript-Validierung (populäre Bibliotheken sind validator.js oder joi).

Im Zusammenhang damit ist auch das „Minifizieren“ (von engl. minify) interessant: ein Prozess, bei dem Sprachelemente von CSS-, JavaScript- und HTML-Dateien, die ausschließlich der Lesbarkeit dienen (wie Leerzeichen, Kommentare und Zeilenumbrüche), aus dem Code entfernt werden. Auch Umbenennen oder die Nutzung kompakterer Konstrukte gehört dazu, solange die Funktionalität nicht beeinträchtigt wird. Dadurch können Sie die Dateigröße erheblich reduzieren, was die Ladezeiten weiter verkürzt. Auch dafür gibt es Tools, z. B. uglifyjs für JavaScript oder cssnano für CSS.

Und wenn Sie einmal dabei sind, schalten Sie doch gleich noch die komprimierte Übertragung von Code-Dateien scharf. Das konfigurieren Sie in Ihrem Webserver, der .htaccess (für Apache) oder über ein Plugin. Einen noch deutlich größeren Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit haben allerdings Bilder. Die sollten Sie komprimieren bzw. passend zur Bildschirmgröße verkleinern; ein empfehlenswertes Werkzeug dafür ist TinyPNG. Mehr erfahren Sie hier: Wie Sie die Ladezeit Ihrer Webseiten verbessern.

Datenbank aufräumen

Auch eine regelmäßige Bereinigung von Datenbanken, zum Beispiel das Löschen veralteter Einträge und die Optimierung von Tabellen, kann Effizienz und Performance Ihrer Website erheblich steigern. Plugins für WordPress wie Advanced Database Cleaner oder WP-Optimize (das noch wesentlich mehr kann) helfen Ihnen dabei. Übrigens: Datenbanken wie MySQL/MariaDB legen auch zahlreiche Log-Dateien an; nicht benötigte Logs können ebenfalls gelöscht werden, um den Webspace zu schonen. Und zum Abschluss noch ein weiterer Lesetipp: Unser Beitrag zum SQL-Datenbank-Tuning verrät Ihnen, wie Sie Ihre Datenbank optimal aufsetzen.

Titelmotiv Blogartikel Website Clean-up: Bild von Carrie Z auf Pixabay

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