Die wichtigsten Regeln für Domain-Namen. Diese Punkte sollten Sie beachten.
Veröffentlicht am 16.03.2023 von DomainFactory
Der Domain-Name ist für den geschäftlichen Erfolg von großer Bedeutung. Im Idealfall bietet er potenziellen Besuchern Orientierung, vermittelt Seriosität und Vertrauen und unterstützt das Branding. Doch was ist bei der Namenswahl erlaubt, was verboten? Und wie sieht der optimale Domain-Name eigentlich aus? Wir beantworten die Fragen rund um den Namen einer Domain.
Domain-Name: Was erlaubt ist – und was verboten
Prüfen Sie, ob es Voraussetzungen für die Registrierung unter einer bestimmten Top-Level-Domain (TLD) gibt und welche Zeichen Sie für Ihren Domain-Namen verwenden dürfen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich bestimmen die TLD-Verwalter (Registries) die entsprechenden Richtlinien. Darüber hinaus haben auch die Partnerunternehmen, die Domain-Registrierungen anbieten (Registrare), eigene Richtlinien – und diese sind für den Endkunden letztlich ausschlaggebend.
Mehr Informationen dazu und zum Domain Name System finden Sie in unserem Ratgeber: Domainregistrierung und Domainrecht.
Verletzen Sie keine Markenrechte
Gerade die markenrechtliche Lage von Domains ist nicht immer offenkundig und es gibt so einige Fallstricke und Verbote. Sie sollten daher zunächst sorgfältig prüfen, ob für einen von Ihnen gewünschten Domain-Namen eventuelle Markenansprüche bestehen. Folgende Fragen sollten Sie mit Nein beantworten, sonst eignet sich der Name nicht – und es droht sogar eine kostenpflichtige Abmahnung:
- Enthält der Domain-Name einen Markennamen?
- Ist der Name eines Prominenten Bestandteil der Wunschdomain?
- Kommen Titel von Filmen, Software oder Zeitschriften vor?
Ebenfalls nicht erlaubt ist die Registrierung einer sogenannten „Tippfehler-Domain“, wie „anazon.de“.
Richtlinien für .de-Domains
Zuständig für .de (die Top-Level-Domain Deutschlands) ist die DENIC eG, ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von knapp 300 Internet-Service-Providern und Registraren. Die Regeln für .de-Domains sind in den Domainrichtlinien der DENIC festgelegt.
Zunächst waren die Zeichen-Regeln für Domains relativ strikt. Seit März 2004 ist eine Domain mit Umlauten sowie mit vielen andere international gebräuchliche Zeichen erlaubt, darunter Akzentbuchstaben und andere diakritische Zeichen – sie werden als internationalisierte Domainnamen (IDN) oder auch Umlautdomains bezeichnet. Eine komplette Liste finden Sie hier. Die wichtigsten aktuellen Vorgaben für .de-SLDs (SLD = Second-Level-Domain / Domain-Name) zusammengefasst:
- Länge 1 bis 63 Zeichen
- Erlaubt sind die 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets, die Ziffern 0 bis 9, der Bindestrich sowie Umlaute und andere ausgewählte Sonderzeichen.
- Bindestriche dürfen weder am Anfang noch am Ende des Domain-Namens vorkommen, zwei Bindestriche hintereinander nicht an dritter und vierter Stelle.
Gut zu wissen: Die Regeln für die Registrierung anderer als .de-Domains können von den gerade beschriebenen Richtlinien abweichen. Insbesondere bei den länderspezifischen ccTLDs lässt die ICANN den Vergabestellen der Länder einigen Spielraum.
Richtlinien für .com und generische TLDs
Die wichtigste gTLD – und mit 148 Millionen registrierten Domains die weltweit meistgenutzte Top-Level-Domain überhaupt – ist .com. Letztere bringt gleich mehrere Vorteile mit. So gibt es etwa bei der Registrierung von .com-Domains kaum Beschränkungen. Die Regeln zum Domain-Namen gleichen im Wesentlichen denen von .de-Domains. Im Gegensatz zur .de-Domain muss eine .com-Domain allerdings mindestens 2 Zeichen lang sein.
Für viele generische TLDs gibt es dagegen vor allem hinsichtlich der Registrierung spezifische Einschränkungen. So sind Marken-TLDs (etwa .audi) für den Gebrauch durch Markeninhaber vorgesehen. Einige TLDs sind für Communities reserviert, zum Beispiel Angehörige bestimmter Branchen. So muss für die Registrierung von .aero ein Bezug zur Luftfahrt und von .travel zur Reisebranche nachgewiesen werden. Für viele regionale gTLDs gilt Vergleichbares.
Domain-Ideen: 4 Tipps zur Wahl des richtigen Namens
Nachdem Sie nun wissen, was hinsichtlich des Domain-Namens erlaubt und was verboten ist, gilt es, kreativ zu werden. Aber Vorsicht: Der Name will gut überlegt sein. Möchten Sie später Ihre Domain ändern, kommt das häufig einem Rebranding, sprich einer Neuausrichtung der Kunden-Wahrnehmung Ihres Unternehmens, gleich! Wir geben Ihnen vier Tipps zur Namenswahl an die Hand.
1. Treffende, einprägsame Namen zahlen sich aus
Der Domain-Name ist wesentlicher Bestandteil Ihrer Marke. Vor allem muss dieser zu Ihnen bzw. zu Ihrem Unternehmen passen.
- Handelt es sich um einen persönlichen Blog, kommt Ihr Name infrage.
- Dreht sich der Webauftritt um ein bestimmtes Thema, kann der Name des Themas die richtige Wahl sein, zum Beispiel „analoge-fotografie.de“.
- Bei Firmenwebsites empfiehlt sich in der Regel die Verwendung des Firmennamens.
- Geht es um Produkte oder Dienstleistungen, sollte die Bezeichnung möglichst in den Domain-Namen einfließen.
- Bei regionalen Angeboten kann die Nennung der Region oder des Orts sinnvoll sein, zum Beispiel: Fahrradverleih-Bochum.de
Wichtig: Ihre Domain-Adresse sollte weder zu lang noch zu komplex werden. Schließlich sollen Ihre Kunden, Nutzer oder Leser sich die URL Ihrer Website gut merken und auch möglichst schnell eintippen können. Denn bei starken Marken kann dieser direkte Web-Traffic bis zu 50 Prozent aller Besucher umfassen.
2. Keyword-Domains unterstützen SEO
Leider ist es nicht immer möglich, den perfekten Domain-Namen zu registrieren. So geht es beispielsweise Herrn Müller mit seiner neugegründeten „Müller Sonnenschirme GmbH“: „müller-sonnenschirme-gmbh.de“ ist natürlich zu lang, „müller.de“/“mueller.de“, „sonnenschirme.de“ oder „müller-gmbh.de“ sind schon vergeben. Ein Ausweichen auf eine andere TLD als .de kommt für Herrn Müller nicht infrage. Jetzt ist also Kreativität gefragt.
Es kann hilfreich sein, wenn Ihr Website-Name bereits erkennen lässt, was die Besucher erwartet. Das leisten sogenannte Keyword-Domains, die zu den Inhalten der Website passende Begriffe enthalten. Suchen Sie dafür am besten nach Begriffen, die sowohl Ihr Angebot gut beschreiben als auch ein gewisses Suchvolumen aufweisen. Denn dann nutzen Sie einen weiteren Vorteil von Keyword-Domains: Diese helfen Ihrer Website, gefunden zu werden, wenn ein Nutzer in Suchmaschinen nach passenden Angeboten sucht.
Mit dem Karma Keyword Tool stellt Herr Müller fest, dass bei Google.de über 90.000-mal im Monat nach „sonnenschirme“ gesucht wird. „müller-sonnenschirme.de“ wäre also eine mögliche Option – etwas lang, aber nicht allzu schwer zu merken.
3. Umlaut-Domains sind nicht immer empfehlenswert
Herr Müller hat aber noch ein weiteres Problem: Selbst wenn seine Wunschdomain „müller“ verfügbar sein sollte, muss er entscheiden, ob er wirklich eine Umlaut-Domain verwenden möchte. Herr Müller plant, europaweit zu verkaufen – viele seiner potenziellen Kunden haben also kein „ü“ auf ihrer Tastatur. Deshalb sollte Herr Müller in diesem Fall wahrscheinlich auf das „ü“ verzichten bzw. auf „ue“ zurückgreifen.
Grundsätzlich ist bei der Verwendung von IDN, Vorsicht angezeigt, weil nicht alle Clients die Verarbeitung unterstützen. Zwar kommen die meisten Clients mit Umlauten gut zurecht, aber schon etwa bei „ß“ wird es kritisch.
4. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Zum Abschluss noch ein Tipp: Es lohnt sich, mehrere Domain-Namen zu registrieren, auch wenn Sie nur eine einzige Website haben. Das betrifft etwa ähnlich klingende Domain-Namen sowie die Resultate von häufig vorkommenden Schreibfehlern. Denn spätestens, wenn Ihre Website eine gewisse Popularität erreicht hat, wird es Konkurrenten oder unseriöse Trittbrettfahrer geben, die an Ihrem Traffic teilhaben möchten (Stichwort „Typosquatting“). Deshalb werden Sie von „tschibo.de“ auf „tchibo.de“ weitergeleitet und von „salando.de“ auf „zalando.de“.
Sie können auch zusätzlich sehr kurze Domains registrieren, um es Ihren Stammkunden leichter zu machen und die Markentreue zu befördern (zum Beispiel nutzt DomainFactory sowohl „domainfactory.de“ als auch „df.de“ und „df.eu“).
Wichtig: Beachten Sie, dass Suchmaschinen nicht über verschiedene Domains (URLs) auf gleiche Inhalte gelangen können – so vermeiden Sie Indizierungsprobleme durch „Duplicate Content“. Definieren Sie deshalb eine Stammdomain, mit der Sie arbeiten und die von Suchmaschinen indiziert werden soll, und arbeiten Sie mit 301-Weiterleitungen darauf.
Planen Sie bestimmte Marketing-Aktionen oder wollen Sie spezielle Bereiche Ihrer Website separieren, kann das Einrichten einer Third-Level-Domain sinnvoll sein. Erkundigen Sie sich in unserem Ratgeber zur Subdomain über die verschiedenen Möglichkeiten.
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