ChatGPT vs. Google: Expertenstimmen zur Zukunft von künstlicher Intelligenz im digitalen Marketing
Veröffentlicht am 02.10.2023 von DomainFactory
Mal eben den Blog mit 50 Artikel zu 10.000 Wörtern aufpolieren? Die Website mit neuem Content im Handumdrehen auffüllen? Kein Problem dank ChatGPT. Wirklich? Wie beurteilen führende Branchen-Experten wie Danny Sullivan, Neil Patel, Joost de Valk und Rand Fishkin den Einfluss von ChatGPT produziertem Content auf Google-Suchergebnisse?
Werden Sprachmodelle die Zukunft der Suchmaschinenoptimierung grundlegend neu definieren?
Von der Funktionsweise der Suchalgorithmen bis hin zur Qualität von KI-Inhalten: In diesem Artikel haben wir für Sie die wichtigsten Statements der weltweit führenden Thought Leader des Digital-Marketings zu den Wechselwirkungen zwischen Künstlicher Intelligenz und Google zusammenfasst.
Danny Sullivan über ChatGPT und Google
Wer sich für Google-Algorithmen und deren Funktionsweise interessiert, kennt Danny Sullivan. Er ist ein vertrautes Gesicht in der Tech-Industrie, spätestens seit er 2017 als “Public Liaison for Search” bei Google angeheuert hat. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Öffentlichkeit über Googles Suchmaschinenalgorithmus, Suchrichtlinien und Suchtechnologie zu informieren, das Verständnis für die Funktionsweise zu verbessern und Feedback von der Community einzuholen, um Optimierungen in der Suche umzusetzen.
Warum ist ein Statement zu ChatGPT von Danny Sullivan relevant
Danny Sullivan hat wohl schon immer eine bedeutende Rolle bei der Aufklärung und dem Verständnis von Suchmaschinenalgorithmen und -technologien gespielt. Mit fast 30 Jahren Branchenwissen hat er maßgeblich dazu beigetragen, das Wissen über Suchmaschinen zu erweitern und den Einfluss von Suchmaschinenoptimierung auf das Online-Marketing zu verdeutlichen. Also genau der richtige Mann, dessen Meinung wir gern zu ChatGPT teilen möchten.
Was sagt er über ChatGPT
In einem Tweet am 7. November 2022 schrieb er bereits:
“Wir haben nicht gesagt, dass KI-Inhalte schlecht sind. Wir haben ganz klar gesagt, dass Inhalte, die in erster Linie für Suchmaschinen und nicht für Menschen geschrieben wurden, das Problem sind. Darauf konzentrieren wir uns. Wenn jemand 100 Menschen anfeuert, Inhalte zu schreiben, nur um das Ranking zu verbessern, oder einen Spinner oder eben eine KI betreibt, ist das das gleiche Problem …”
Fazit: Was wir aus diesem Tweet heraushören ist, dass alles beim Alten bleibt. Google beobachtet genau, welcher Content auf den Seiten veröffentlicht wird und das nicht erst seit ChatGPT die Welt revolutioniert. Schneller "Massen-Content" wurde schon immer und wird weiterhin abgestraft. Google hat die Möglichkeit, Qualität von Quantität zu unterscheiden und wird dementsprechend handeln, ob die KI bei der Produktion im Spiel war oder nicht.
Neil Patel über ChatGPT und Google
Wer sich mit Digital-Marketing beschäftigt, kommt auch an Neil Patel nicht vorbei. Der gebürtige Londoner ist ein bekannter Entrepreneur, Digital-Marketing-Experte und Autor, der seit einigen Jahren in den USA lebt.
Mit über 15 Jahren Erfahrung hat er sich einen Namen als führender Experte im Online-Marketing gemacht. Patel gründete mehrere erfolgreiche Unternehmen, darunter Crazy Egg und Hello Bar, kaufte Ubersuggest und zuletzt AnswerThePublic und berät weiterhin zahlreiche renommierte weltweit erfolgreiche Marken. Seine Expertise erstreckt sich über verschiedene Bereiche wie Suchmaschinenoptimierung, Content-Marketing, Social Media und Conversion-Optimierung.
Warum ist ein Statement zu ChatGPT von Neil Patel relevant
Seine Meinung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und ChatGPT ist durchaus von Relevanz. Wenn er sich zu komplexen, technischen Themen äußert, dann hören ihm die Menschen zu. Er hat durch seine jahrelange Präsenz in der Branche – 500k Follower auf LinkedIn, 1,16 Mio. Abonnenten auf Youtube, allesamt Marketing-Aficionados – einen breiten Einflussbereich und ist durchaus in der Lage, das Bewusstsein und das Verständnis für diese Technologie zu fördern, aber auch zu lenken.
Was sagt er über ChatGPT
Im März 2023 postete er auf seinem LinkedIn-Account ein Video zum Thema Google und KI Content. Er ist folgender Meinung:
“Wenn Du ChatGPT und andere KI-Tools zur Massenproduktion von Inhalten verwendest, werden diese nicht die E-E-A-T-Merkmale (Experience, Expertise, Authority, Trust) aufweisen, die Google sehen muss, um sie positiv zu bewerten.”
Fazit: Neil Patel, der SEO- und Performance-Experte, spricht bezüglich ChatGPT zwar von einem “amazing tool”, das Dir helfen kann, Inhalte zu erstellen, dennoch ist er, derzeit jedenfalls, der Meinung, dass sich mit Hilfe der KI geschriebene Inhalte eher negativ auf das Ranking auswirken werden. Quantität allein reiche nicht aus, um bei Google eine gute Figur zu machen.
Joost de Valk über ChatGPT und Google
Ein weiterer Experte, dessen Wissen und Meinung wir einfließen lassen möchten, ist Joost de Valk, der Gründer und ehemalige CEO von Yoast. Der aus Holland stammende Entrepreneur ist ein angesehener Experte, der sich intensiv mit den Entwicklungen von Google auseinandersetzt.
Er beobachtet und analysiert kontinuierlich die Veränderungen in den Suchalgorithmen und teilt seine Erkenntnisse in zahlreichen Artikeln, Blogbeiträgen und Vorträge auf Konferenzen weltweit.
Warum ist ein Statement zu ChatGPT von Joost de Valk relevant
In Bezug auf ChatGPT und Google ist Joost de Valks Meinung stark gefragt. Schließlich hat er eines der erfolgreichsten SEO-Analyse-Tools für wiederum eines der erfolgreichsten Content-Management-Systeme, WordPress, auf den Markt gebracht. Ein Plugin, das derzeit über 5 Millionen aktive Installationen vorweisen kann. Joost de Valk schöpft also aus einem jahrelangen Erfahrungsschatz aus der SEO-Branche und ist aus unserer Sicht in der Lage, mögliche Auswirkungen von KI und maschinellem Lernen auf Suchmaschinenergebnisse einzuschätzen.
Was sagt er über ChatGPT
In einem Accessibility Craft Podcast im April 2023 wurde er gefragt, welche Rolle Sprachmodelle wie ChatGPT und Suchanfragen bei dem Aufbau einer indexierbaren Website spielen werden, antwortete er wie folgt:
“Ich denke, ehrlich gesagt, es ist zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen, auch wenn ich das wirklich gerne tun würde. Ich werde sagen, was ich im Moment sehe. Das Problem bei all diesen Dingen ist: Worauf werden diese großen Sprachmodelle trainiert? Und ist Ihre Website in deren Datensatz enthalten, oder nicht? Und wollen Sie, dass es so ist? (...) Google sagt immer noch, dass man Inhalte, die von KI generiert wurden, als solche klassifizieren muss. Ich glaube, der Hauptgrund, warum Google das möchte, ist, weil sie verhindern wollen, dass sie sie erneut in KI-Modelle einfließen lassen. Denn andernfalls wird das KI-Modell ständig mit Inhalten trainiert, die von der KI erstellt wurden, und das führt nicht unbedingt zu einem besseren Modell.”
Fazit: Sprachmodelle wie ChatGPT bedienen sich derzeit noch an allem, was ihnen als Inhalt zur Verfügung gestellt wird, ob legal oder nicht, und sie benötigen stets frische neue Inhalte, die eben von Menschenhand geschaffen werden, von denen sie wiederum lernen können. Andernfalls beißt sich die “KI-Katze” in den Schwanz.
Rand Fishkin über ChatGPT und Google
Rand Fishkin, Gründer von SparkToro und ehemaliger Co-Founder von Moz und Inbound.org, hat seine Karriere dem Ziel gewidmet, Menschen dabei zu unterstützen, ein effektiveres Marketing zu betreiben. Mit seiner bekannten Videoserie "Whiteboard Friday", seinem informativen Blog und seinem Buch "Lost and Founder: A Painfully Honest Field Guide to the Startup World" hat er einen wertvollen Beitrag für die Marketing-Community geleistet. Durch SparkToro bietet er innovative Lösungen und Tools, um Zielgruppen und Trends in der digitalen Landschaft besser zu verstehen.
Warum ist ein Statement zu ChatGPT von Rand Fishkin relevant
Rand Fishkin hat sich einen Ruf als fachkundiger Experte erarbeitet und seine Erfahrungen und Erkenntnisse stets geteilt, um anderen zu helfen, ihre Marketingstrategien zu verbessern. Sein Engagement für transparente und ehrliche Einblicke in die Startup-Welt hat ihn zu einer vertrauenswürdigen Stimme in der Branche gemacht. Millionen von Marketer hören ihm zu.
Was sagt er über ChatGPT
In einem Q&A-Webinar im Februar dieses Jahres wurde Rand Fishkin zum Verhältnis KI und Google gefragt. Seine Antwort ist kurz und ehrlich:
“Wenn Sie in der Lage sind, KI-Inhalte zu schreiben, die gut ranken und die Besucher Ihrer Website ansprechen, dann sollten Sie es tun. Aber es wird nur von kurzer Dauer sein, weil Google es früher oder später besser machen wird.”
Fazit: Auch Rand Fishkin ist überzeugt, dass Unternehmen oder Agenturen sich besser nicht von ihrem Content-Team verabschieden sollten. Vielmehr braucht es auch weiterhin durchdachte Strategien und starke Inhalte, die die Bedürfnisse der Kunden ansprechen. Jedoch sind die KI-Maschinen von Google, die die Contentqualität von Webseiten prüfen und bewerten, seiner Meinung nach unschlagbar.
ChatGPT allein hilft nicht weiter
Zusammenfassend können wir Stand heute (Juni 2023) sagen, dass KI-generierte Inhalte per se nicht ausreichen, um bei Google erfolgreich zu sein. Alle Experten unterstreichen den Nutzen und die Effizienz von ChatGPT, jedoch auch den massiven Einfluss der Bedeutung von menschlicher Expertise bei der Erstellung von hochwertigem Content. Der Fokus liegt weiterhin auf Qualität und nicht auf Quantität. Google bewerten weiterhin gemäß ihres E-A-T Scores. Egal, wie oder durch wen diese Inhalte erstellt wurden.
Die Meinungen verdeutlichen, dass KI-Technologien wie ChatGPT ergänzende Werkzeuge sein können, aber die Kombination von menschlichem Know-how und strategischer Content-Erstellung unerlässlich bleibt, um nachhaltigen Erfolg im digitalen Marketing zu haben und bei Google optimale Ergebnisse zu erzielen.
Erfahren Sie mehr über Chatbots und andere AI Tools. Hier finden Sie eine Übersicht der besten ChatGPT-Alternativen.
Titelmotiv: Photo by Markus Spiske on Unsplash